Um über 34 Prozent auf 70,4 Mio. Euro konnte Bachmann den Umsatz im vergangenen Jahr steigern. Das Unternehmen setzt weiter auf Expansion: Mit dem Zukauf von µ-Sen will Bachmann die Windkraft-Steuerungen um Condition-Monitoring erweitern. Das Umsatzziel für dieses Jahr: Plus 20 Prozent.
Außerdem hat das Unternehmen mit bluecom ein neues Echtzeit-Kommunikationsprotokoll für Windkraftanlagen und mit GMP 232 ein Netzmessungs- und Netzüberwachungsmodul für die Integration in das M1-Automatisierungssystem entwickelt.
»Wir bleiben in der Steuerungswelt, wollen aber künftig mehr bieten«, sagt Gerhard Bachmann, Gründer und Eigentümer der Bachmann Group. Sein neuster Zug: Die Übernahme der Firma µ-Sen, die sich auf die Entwicklung von Sensoren und Condition Monitoring spezialisiert hat. Damit will er die Stellung von Bachmann als die Nummer 1 unter den Anbietern von Steuerungen für Windräder weiter ausbauen. Denn weil die Betriebskosten einer Windkraftanlage viel höher liegen als bei anderen Kraftwerkstypen, kann der Betreiber an dieser Stelle das meiste Geld sparen.
Mehr als Produkte
Deshalb hatte sich Bachmann schon früh das Ziel gesetzt, über die Produkte hinaus umfangreiche Service-Leistungen zu bieten, die dem Anwender helfen, die Produkte richtig einzusetzen. »In der IT-Welt kann man vieles zukaufen – es kommt darauf an, es richtig zusammen zu setzen«, so Gerhard Bachmann. Hohe Zuverlässigkeit und Langzeitkompatibilität sind für die Anwender dabei wichtige Kriterien. Die Vernetzung von Parkanlagen und die Einspeisung der Energie ins Netz sind weitere wichtige Gebiete, in denen Bachmann aktiv werden wird.
Damit ist Bachmann über die letzten Jahre recht erfolgreich gewesen. Sogar 2009 konnte das Unternehmen ein Plus von 50,4 (2008) auf 52,4 Mio. Euro verzeichnen, 2010 brachte dann den Rekordumsatz von 70,4 Mio. Euro, 34,3 Prozent mehr als 2009. Das Produktionsvolumen ist sogar um 60 Prozent gewachsen.
Allein mit Steuerungen für Windkraftanlagen erzielte der Spezialist für Automatisierungstechnik im vergangenen Jahr einen Umsatzanteil von rund zwei Drittel. Der Industriebereich kommt auf einen Anteil zwischen 20 und 25 Prozent, der Rest verteilt sich auf Erneuerbare Energien (außer Windkraft) und Maritim (Schiffbau).
Maritim übrigens ist das jüngste, vor zwei Jahren gegründete Segment von Bachmann. Die Systeme auf Schiffen müssen – ähnlich wie in Windrädern – äußerst rauen Umweltbedingungen trotzen. Hier ergeben sich also Synergien und Bachmann sei es laut Geschäftsführer Bernhard Zangerl über die letzten zwei Jahre gelungen, in diesem Markt bekannt zu werden und Fuß zu fassen. Das Umfeld im Schiffbau werde allerdings in diesem Jahr schwierig bleiben. Bachmann sieht es aber als wichtig an, auch außerhalb des Umfeldes Windkraft/Erneuerbare Energien über Standbeine zu verfügen.