Energieneutrale Tankstelle am Hauptstadtflughafen BER

2G Energy: Wasserstoff-BHKW für Power to Gas

7. Dezember 2012, 11:45 Uhr | Heinz Arnold
Frank Grewe, 2G Energy: »Mit der Anpassung unserer Motorentechnik an Wasserstoff sind wir für den Trend zu Power to Gas gerüstet.«
© 2G Energy

Das Windkraftunternehmen Enertrag sowie Linde und Total haben im Rahmen eines Pilotprojekts am Hauptstadtflughafen BER einen weiteren Schritt zur Marktreife der Wasserstoff-Technik gemacht. Als assoziiertes Unternehmen bringt 2G Energy ein Blockheizkraftwerk ein.

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Am 5. 12. 2012 erfolgte die Grundsteinlegung zur ersten CO2-neutralen Tankstelle am zukünftigen Hauptstadtflughafen BER. Dazu steuert 2G Energy ein Blockheizkraftwerk (BHKW) bei, das eine elektrischen Leistung bis zu 120 kW erreicht und als Brennstoff erstmals „grün“ erzeugten Wasserstoff nutzt. Den elektrischen Wirkungsgrad liegt laut G2 Energy bei 41 Prozent.

»Vor dem Hintergrund der sich weiter verstärkenden Diskussion um die Umwandlung von überschüssigem Windstrom in Wasserstoff (Power to Gas) im großen Stil bekommt das Wasserstoff-Projekt eine zukunftsweisende Dimension. Mit der Anpassung unserer hochentwickelten Motorentechnik an den Brennstoff Wasserstoff sind wir gerüstet, auch bei dieser Marktentwicklung technologisch als Trendsetter zu agieren«, sagt Frank Grewe, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft 2G Drives von 2G Energy.

Das Wasserstoff-Kompaktmodul agenitor 306 nutzt die spezifischen Vorteile des Brennstoffs Wasserstoff und erzielt mit angepasster Motorentechnik eine Steigerung des elektrischen Wirkungsgrads um 5 Prozentpunkte gegenüber einer Erdgas. Durch eine mögliche Reduzierung der Abgasemissionen auf ein Viertel des Stickstoffoxid-Grenzwerts (NOx) liefert das Wasserstoff-BHKW besonders effizient sowie umweltfreundlich Strom und Wärme.

Basis der Modul-Anpassung sind die von 2G entwickelte Gemischbildung mit Port Injection für Gase mit niedriger Methanzahl sowie eine Modifikation der Ansaugbrücke. Statt des standardmäßigen Gasmischers verfügt das Wasserstoff-Modul agenitor 306 über eine Gaseindüsung kurz vor dem Brennraum, so dass eine Entzündung des Brennstoffs bereits vor dem Brennraum vermieden wird. Der Turbolader verdichtet nur reine Luft zur Wirkungsgraderhöhung und Leistungssteigerung. Der mit Wasserstoff gefüllte Raum wird dadurch stark reduziert, was zur Betriebssicherheit beiträgt. Bei der Entwicklung des Port Injection-Verfahrens hat 2G Drives mit CFD-Analysen (computational fluid dynamics) die Einblasgeometrie optimiert, wodurch eine besonders hohe Homogenisierung und Gleichstellung des Gemischs erzielt wurde.




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