Forscher des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) in Bremerhaven haben einen Teststand entwickelt, mit dem sie in vier bis sechs Monaten die rauen Einsatzbedingungen für Windkraft-Rotorblätter simulieren und Aussagen für deren gesamte Einsatzzeit von mehr als 20 Jahren treffen können.
Herzstück des Prüfstands ist ein weltweit einzigartiger, 1000 Tonnen schwerer Einspann-Kippblock, der sich um 20 Grad kippen lässt. Um sich der Zuverlässigkeit der Rotorblätter gewiss zu sein, werden die bis zu 90 Meter langen Blätter in dem Teststand bereits während ihrer Entwicklungsphase einer standardisierten Dauerbelastung unterzogen. Dabei werden Bruchtests durchgeführt und sie müssen gegenüber dynamischen Schwingungen ihre Ermüdungsfestigkeit beweisen.
Ein bis zu sechs Monate dauernder Test am IWES-Kompetenzzentrum kostet den Hersteller zwischen 300.000 und 400.000 Euro, dafür erhält er vertrauliche Ergebnisse für sein neues Rotorblatt.
Derzeit sind die beiden bestehenden Teststände für mehr als zwölf Monate ausgebucht. Daher soll im Frühjahr 2012 ein dritter Prüfstand für kleinere Flügel bis 50 Meter hinzukommen. Dieser dient wissenschaftlichen Zwecken.