VDE-Institut zertifiziert erste Ladesteckvorrichtung für Elektroautos

13. Dezember 2010, 15:21 Uhr | Engelbert Hopf

Nach erfolgreicher Prüfung im Automotive-Testzentrum des VDE in Offenbach, erhielten das Ladekabel und die Infrastruktur-Steckdose der Mennekes Elektrotechnik das VDE-Zeichen. Damit entspricht das Ladesystem den Sicherheitsaspekten und der Kompatibilität für unterschiedliche Ladebetriebsarten und Ladestationen.

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Auf Initiative und Entwürfen der Firma Mennekes hat die im VDE verankerte Normungsorganisation DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik im DIN und VDE gemeinsam mit der Automobil- und  Elektroindustrie sowie den Energieversorgern eine Anwendungsregel entwickelt und bei der internationalen Normungsorganisation IEC (International Electrotechnical Commission) eingereicht.

Die Anwendungsregel schafft damit die Grundlage für die internationale Standardisierung der sogenannten »Typ 2-Steckvorrichtung«, die sowohl den Sicherheitsaspekt als auch die Kompatibilität für die unterschiedlichen Ladebetriebsarten berücksichtigt. Typ 2 Ladesteckvorrichtungen sind für Ladeströme bis 63 Ampere und bereits für zukünftige Anwendungen wie intelligentes Energiemanagement mit bidirektionaler Energieübertragung geeignet. Damit können Elektrofahrzeuge Teil des intelligenten Stromnetzes »Smart Grid« werden.

Das VDE-Institut testet Elektrofahrzeuge und deren Lade- und Batteriemanagementsysteme auf Sicherheit, EMV, Geräuschemission und Performance. Als Technischer Dienst des Kraftfahrt-Bundesamts der Kategorie A und D umfassen die Prüfungen die Sicherheit der Antriebsbatterie sowie im Rahmen der Überprüfung der Elektromagnetischen Verträglichkeit die Betriebssicherheit des Elektrofahrzeugs nach ECE-R 10 und ECE-R 100.

Damit wird sicher gestellt, dass keine Gefahr durch Stromschläge besteht oder das Elektrofahrzeug nicht unbeabsichtigt beschleunigt oder abbremst. Weitere Prüfungen der Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) beziehen sich auf Diebstahlalarmanlagen und elektronische Wegfahrsperren.

Nach bestandenen Sicherheitschecks vergibt das Kraftfahrt-Bundesamt die E1-Kennzeichnung. Diese beruht auf einem Abkommen der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen und legt die international einheitlichen technischen Vorschriften für Kraftfahrzeuge fest (ECE-R).

Die Prüfungen von Lithium-Ionen Batterien umfassen Batterie-Systeme  bis zu 1.000 Volt / 250 A (bzw. 500 A) und 200 kg Gewicht. Hierzu entsteht bis 2011 zusätzlich zu den bestehenden Testeinrichtungen ein modernes Batterietestzentrum des VDE-Instituts. Darüber hinaus testet das VDE-Institut Kabel, Leitungen und Steckvorrichtungen und führt unter anderem chemische Prüfungen und Umweltprüfungen durch.

 


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