Mit dem SmartPvCharge-System der Schletter GmbH speichern Elektrofahrzeug-Akkus Solarstrom, der nicht im Haus verbraucht wird. Die Umweltvorteile der Systeme addieren sich, und Eigenverbrauchsquoten von bis zu 90 Prozent werden möglich. Durch SmartPvCharge werden optimale Eigenstromnutzung und CO2-neutrale Mobilität Realität.
▶Diesen Artikel anhören
So funktioniert SmartPvCharge: Übersteigt der Energieertrag der Photovoltaikanlage den Haushaltsbedarf, dann schaltet die von Schletter entwickelte Software das Ladegerät für das Elektrofahrzeug ein und passt die Ladeenergie flexibel dem verfügbaren Überschuss an. So lassen sich sehr hohe Eigenverbrauchsquoten erzielen.
Möglich ist dies, weil das System die oft mehrstündigen Standzeiten von Elektrofahrzeugen berücksichtigt. Bedarfsspitzen im Haushalt lassen sich zeitlich nur sehr begrenzt regeln. Elektrofahrzeuge hingegen haben meist Standzeiten von einigen Stunden - Spielraum genug, um Leistungsspitzen flexibel zu nutzen: Immer dann, wenn die gewonnene Solarenergie nicht für andere Geräte benötigt wird, schaltet SmartPvCharge das Ladegerät des Elektrofahrzeugs ein und stimmt die Ladeenergie auf den Ertrag der PV-Anlage ab.
Statt also den Energiebedarf im Haushalt der Sonneneinstrahlung anzupassen, verwendet das System den Fahrzeug-Akku, um überschüssigen Solarstrom zu speichern. Klingt einfach, aber man muss erst einmal die Idee dazu haben und diese dann anwenderfreundlich umsetzen. Und genau das wurde bei der Schletter GmbH in Kirchdorf so gut gemacht, dass sie am 19. Juli für SmartPvCharge mit dem »Intersolar Award 2013« in der Sparte Photovoltaik ausgezeichnet wurde. Drei Beispiele zeigen die Eigenverbrauchskurven an unterschiedlichen Tagen:
Beispiel 1: Eigenverbrauchskurve am 17.10.12 (ohne SmartPvCharge); (blau = PV-Erzeugung, grau = Netzbezug, grün = Eigenverbrauch); Ladeenergie 6,5 kWh, Gesamtertrag PV 27,8 kWh. In diesem Beispiel stellen 6,5 kWh die gesamte freie Ladeenergie dar. Eine weitere Optimierung wäre somit nicht möglich, allerdings würde der Ladestart automatisch erfolgen, d.h. das Auto ist einfach immer beim Abstellen anzustecken, der Rest erfolgt automatisch.
Beispiel 2: Eigenverbrauchskurve am 11.10.12 (ohne SmartPvCharge); Ladeenergie 18,5 kWh, Gesamtertrag PV 23,6 kWh. SmartPvCharge würde auch hier die Ladung automatisch starten, jedoch nicht mit voller Leistung. Durch Ladeleistungsreduzierung zum Ladebeginn und zum Ladeende könnte hier auf Wunsch der Netzbezug (grau) bei annähernd gleicher Ladeenergie durch das intelligente Ladeverfahren komplett vermieden werden.
Beispiel 3: Eigenverbrauchskurve am 08.10.12 (ohne SmartPvCharge); Ladeenergie 16,0 kWh, Gesamtertrag PV 36,2 kWh. Bei entsprechender Verfügbarkeit des Fahrzeuges könnte durch früheren Ladestart die komplette Lademenge nur mit PV-Strom abgedeckt werden. Wenn das Fahrzeug vorher »unterwegs« ist, könnte entweder eine Teilladung nur mit PV oder wie hier im gemessenen Fall ohne SmartPvCharge die Ladung mit PV-Strom begonnen und anschließend mit Netzstrom abgeschlossen werden.