dena-Studie

Smart Meter könnten Netzausbaukosten um bis zu 36 Prozent reduzieren

10. Juli 2014, 12:49 Uhr | Hagen Lang
Smart Meter könnten die Kosten des Netzausbaus erheblich reduzieren.
© RWE

Der geplante Smart-Meter-Rollout könnte die Kosten des künftigen Netzausbaus um bis zu 36 Prozent reduzieren, wenn den Netzbetreibern aktives Lastmanagement und die aktive Steuerung dezentraler Energieerzeugungsanlagen per Smart Meter erlaubt würde. Dies schließt die Deutsche Energie Agentur(dena)in ihrer neuesten Studie.

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Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Einführung von Smart Metern laut dena-Studie bis 2030 die für den Netzausbau notwendigen Investitionen um bis zu 36 Prozent reduzieren. Einerseits müssen Verbraucher dazu mithilfe der intelligenten Zähler Strom sparen und bestimmte Geräte zu netzdienlichen Zeiten nutzen, zum anderen müssen die Netzbetreiber die Möglichkeit haben, die Stromeinspeisung aus dezentralen Erzeugungsanlagen sowie das Zuschalten von stromverbrauchenden Anlagen (Lasten) per Smart Meter zu steuern. Hierfür muss der Gesetzgeber die rechtlichen Grundlagen schaffen.

Die Kosten für die Ausstattung von einer Million Messpunkten liegen laut dena-Studie zwischen 467 bis 837 Millionen Euro. »Die derzeitige Regulierung führt dazu, dass sich die Rückzahlung der Investitionen für die Netzbetreiber um bis zu zehn Jahre verzögert«, sagt Stephan Kohler. »Um Liquiditätsprobleme bei den Netzbetreibern zu vermeiden, muss die Politik den gesetzlichen Rahmen anpassen.«

Die dena-Studie empfiehlt deshalb eine Weiterentwicklung der sogenannten Anreizregulierung. Mit ihr legt die Bundesnetzagentur die Höhe der Entgelte fest, über die die Verteilnetzbetreiber auch die Kosten für die Smart-Meter-Einführung refinanzieren müssen. Die Anreizregulierung sollte gewährleisten, dass die jährlich anfallenden Investitionen und die über die Jahre ansteigenden laufenden Kosten zeitnah zurückfließen.

»Smart Meter können auf vielfältige Weise zum Erfolg der Energiewende beitragen», sagt Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. »Vor allem ermöglichen sie es, den Netzbetrieb neu zu organisieren, die Erzeugung und den Verbrauch von Strom optimal aufeinander abzustimmen und so die Integration von erneuerbaren Energien in das Stromsystem zu erleichtern. Dank der Smart-Meter-Studie der dena lassen sich jetzt die Kosten und der Nutzen für Verteilnetzbetreiber genauer abschätzen.«

Die Studie ist aufgeteilt in drei Gutachten: Im Kostengutachten untersucht die dena den Investitionsbedarf für eine erfolgreiche Smart-Meter-Einführung entlang der gesamten Wertschöpfungskette für verschiedene Netzbetreibertypen. Im Netzgutachten bewertet sie den Nutzen von Smart Metern für die Vermeidung von Netzausbau und -umbau. Die Ausgestaltung des regulatorischen Rahmens wird im regulatorischen Gutachten analysiert.


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