Ab 2014 werde sich das Bild nach Ansicht der Marktforscher jedoch ändern: Der Bedarfsträger der Zukunft wird nach ihrer Einschätzung auf jeden Fall die allgemeine Lichttechnik sein. Diese setzt bislang im Verhältnis zu herkömmlichen Leuchtmitteln kaum LED ein: Die Penetrationsrate lag im vergangenen Jahr bei mageren 1,4 Prozent. Für 2014 rechnen die Forscher aber mit einer knappen Versiebenfachung auf 9,6 Prozent. Das würde (trotz einer immer noch einstelligen Penetrationsrate!) auch schon reichen, zum Hauptabnehersegment zu werden.
Explodierende Lieferzahlen
Derzeit sei nachjedem Quartal eine knappe Verdoppelung der Zahl ausgelieferter LED-Chips (im Produktsegment ab einer Chipkantenlänge von 500 µm) zu konstatieren, berichten die Analysten von Display Search. Sie führen diese Entwicklung auf die enorme Kapazitätsausweitung sowohl bei den etablierten als auch bei den neuen Anbietern zurück. Hauptakteure in diesem Segment, das für die allgemeine Lichttechnik zunehmend interessant wird, sind nach Erhebungen von Display Search die koreanischen Firmen Samsung und LG, während der taiwanische Hersteller Epistar auf Platz 3 liege. Gleichzeitig rechnen die Analysten damit, dass die taiwanischen Hersteller sich bald noch deutlicher von den Verfolgern absetzen werden, weil deren Kapazitätszuwachs die Ausweitung der Lieferbereitschaft der bisherigen Marktführer deutlich übertroffen habe. Gleichzeitig werde die Zahl neuer, aufstrebender Anbieter steigen, was die Preise nach unten treiben werde. Jedoch werden alle davon profitieren, weil sinkende Preise die LED zunehmend für das Segment Beleuchtung attraktiv mache.
Dass die 500-µm-Technologie derart nach vorne prescht, ist eine Folge der stark gestiegenen Lichtausbeute. Während die ersten 1-W-High-Brightness-LEDs, die noch in 1-mm-Technologie gefertigt wurden, gerade mal 25 lm abstrahlten, liefern die jüngeren »kleinen Brüder« bei nur halber Leistung schon mehr als den doppelten Lichtstrom. Weil ihre Chipfläche nur ein Viertel ausmacht und die großen Stückzahlen einen weiteren Kostenvorteil bringen, kosten sie zudem nur noch einen Bruchteil der »alten« Technologie. Ein weitere Vorteil liegt auf der Hand: Man kann einfach vier oder mehr solcher kleinen LED-Chips in Reihe schalten und in einem Gehäuse unterbringen. Das vereinfacht den Stromversorgungsaufwand: Es ist fast immer weitaus effizienter, eine LED mit 10, 12 oder 24 V Gleichspannung und einem Strom von rund 100 mA zu betreiben als mit einer Flussspannung von 3-4 V und einemBetriebsstrom von 350 (oder mehr) mA.