56 Prozent der Deutschen glaubt daran, über energieeffiziente Technologien die größten Einsparungen bei ihren Energiekosten erzielen zu können. 44 Prozent sind der Meinung, dass eine Änderung der eigenen Gewohnheiten mehr bewirken würde.
Das ergab eine Studie im Auftrag der Rexel Foundation for a Better Energy Future, für die sowohl Verbraucher als auch Elektriker und Elektro-Installateure zum Thema befragt wurden.
Fast alle Deutschen (94 Prozent) sind der Meinung, dass sie durch den Einsatz von energieeffizienten Technologien ihre Energiekosten senken können. Wie groß das Einsparpotenzial ist, daran scheiden sich allerdings die Geister: Ein Zehntel meint bis zu 5 bis 10 Prozent einsparen zu können, 27 Prozent sehen die Möglichkeit bis zu 10 Prozent einsparen zu können. Fast ein Drittel (29 Prozent) sieht Potenzial für Einsparungen bis zu 20 Prozent, 17 Prozent meinen, dass bis zu 30 Prozent möglich sind. 11 Prozent meinen, dass das Einsparpotenzial sogar noch größer ist.
Erstaunlich ist, dass trotzdem nur gut die Hälfte (52 Prozent) den Einsatz solcher aktiven Maßnahmen in den nächsten fünf Jahren plant. Der Einsatz von LED-Lampen ist dabei mit 35 Prozent am beliebtesten, gefolgt von energieeffizienten Heizungssystemen (12 Prozent) und intelligenten Zählern (9 Prozent). Nur 7 Prozent planen den Einbau eines umfassenden Hausautomationssystems und 6 Prozent möchten intelligente Einzelsysteme wie Präsenzmelder installieren. Immerhin knapp jeder Zehnte (9 Prozent) möchte ein Energieaudit durchführen, um zu erfahren welche Maßnahmen zur eigenen Immobilie passen. Ein knappes Fünftel (18 Prozent) plant mit der Verbesserung der Wärmedämmung des Eigenheims eine passive Maßnahme (mehrere Antworten waren möglich). Ein gutes Drittel (36 Prozent) plant gar keine Maßnahmen.
Experten glauben an einen Maßnahmenmix
Bei der Befragung der Elektriker und Elektroinstallateure, welche Lösungen sie für die beliebtesten in der Zukunft halten, zeichnet sich ein anderes Bild ab. Hier lagen energieeffiziente Heizungen (29 Prozent) vor energiesparender Beleuchtung wie LEDs (28 Prozent). Ein knappes Viertel (23 Prozent) glaubt, dass es passive Lösungen wie die Wärmedämmung sein werden. Danach folgen intelligente Haussteuerungen (18 Prozent), sonstige intelligente Einzelsysteme (15 Prozent) und Smart Meter (14 Prozent). Die große Mehrheit von 58 Prozent ist allerding der Meinung, dass man an allen Stellen ansetzen muss und es deshalb eine Mischung aus all diesen Maßnahmen wird (mehrere Antworten waren möglich).
Wollen die Elektriker von den Bestrebungen der Konsumenten zum energetischen Sanieren profitieren, müssen sie allerdings noch etwas tun, denn nur beim Thema LED-Lampen sehen die Verbraucher ihren Elektriker als ersten Ansprechpartner. Bei Themen wie Smart Meter, Energieaudits, Heimautomation, Präsenzmeldern und Heizungssystemen würde die große Mehrheit (zwischen 63 und 77 Prozent) eher einen spezialisierten Fachbetrieb aufsuchen. Das heißt Elektriker müssen ihr Wissen ausbauen oder ihren Kunden besser vermitteln, dass sie bereits über Expertise im Feld der Energieeffizienz verfügen. Konsequenterweise empfehlen auch 72 Prozent der Elektriker ihren jungen Kollegen eine Spezialisierung in diesem Feld.
Über die Studie
Die Erhebung unter den Endverbrauchern wurde vom 10. bis 23. April 2013 in Form einer Online-Befragung von OpinionWay durchgeführt. Die Gesamtstichprobe von 8.201 Personen setzt sich aus vier annähernd gleich großen Einzelstichproben aus Deutschland, Frankeich, Großbritannien und den USA zusammen. Die Stichproben wurden nach dem Quotenverfahren anhand der Merkmale Geschlecht, Alter, Region und sozioökonomischer Status bestimmt.
Die Erhebung in der Gruppe der Elektriker und Elektro-Installateure, die im Wohnsektor tätig sind und deren Betrieb Energieeffizienzprodukte oder -lösungen anbieten, wurde im Zeitraum 10. bis 22. April 2013 in Form einer telefonischen Befragung durchgeführt. Insgesamt wurden 403 Unternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern befragt, die sich annähernd gleich auf die Länder Deutschland, Frankeich, Großbritannien und die USA verteilen. Die Stichproben wurden nach dem Quotenverfahren anhand der Merkmale Beschäftigtenzahl des Unternehmens und Region bestimmt.