Veraltete Beleuchtungssysteme in Immobilien treiben die Energiekosten in die Höhe. Wie sich diese nachhaltig reduzieren lassen, zeigt das Beispiel des berühmtesten Bürogebäudes der Welt - das Empire State Building in New York.
Rund ein Viertel des Stromverbrauchs in Deutschland entfällt auf den Sektor »Gewerbe, Handel und Dienstleistungen«. Bei Bürogebäuden ist das Einsparpotenzial besonders hoch - bis zur Hälfte des gesamten Stromverbrauches kann hier allein die Beleuchtung ausmachen.
Vergleichbar ist diese Problematik auch in den USA. Deshalb haben die Eigentümer des Empire State Buildings sich das Ziel gesetzt, den Energieverbrauch des Gebäudes um rund 38 Prozent zu reduzieren. Die Energiekosten des Gebäudes sollen so um rund 3,5 Mio. Euro pro Jahr verringert werden. Der CO2-Ausstoß des Gebäudes soll in den kommenden 15 Jahren um 105.000 Tonnen zurückgehen.
Ein wichtiger Aspekt dieses Vorhabens war die Erneuerung der Beleuchtungstechnik durch Lutron. Dafür hat der Hersteller von energieeffizienten Lichtsteuerungssystemen in den Büros Bewegungsmelder, Dimmer und kabellose Steuerungseinheiten installiert. 65 Prozent der durch die Beleuchtung verursachten Energiekosten werden so eingespart.
Das finanzielle Risiko für die Eigentümer des Empire State Buildings ist dabei gering: Die Investitionen in die Energieeffizienz des Gebäudes werden sich voraussichtlich bereits nach weniger als drei Jahren refinanziert haben. »Das Beispiel des Empire State Buildings zeigt, wie sich mit überschaubarem Aufwand erhebliche Effizienzsteigerungen erzielen lassen«, erklärt Michael Gfall, Lichtsteuerungsexperte der Firma Lutron. »Das sollte Eigentümern Mut machen, eine Modernisierung im eigenen Interesse und im Interesse der Umwelt anzugehen. Und was in einem der größten Bürogebäude der Welt funktioniert, eignet sich auch für kleinere Gebäude.«
Dass die amerikanische Erfolgsstory auch in Deutschland funktionieren kann, zeigt eine Berechnung der Deutschen Energie-Agentur: In einem Unternehmen mit 200 Büroarbeitsplätzen lassen sich durch moderne Beleuchtungsanlagen pro Jahr mehr als 15.000 Euro einsparen. »Generell lässt sich sagen: Je älter ein Gebäude, desto größer sind die Einsparpotenziale«, erläutert Gfall. »Die Gebäudetechnik entwickelt sich rasant weiter. Da kann es nach zehn Jahren sinnvoll sein, die Einsparpotenziale gerade von Büro- und Gewerbeimmobilien neu zu überprüfen.«
Beispiele gibt es auch in Deutschland: In der Konzernzentrale der Deutschen Bank, den Frankfurter Greentowers, konnte nach einer der größten Gebäudesanierungen Europas unter anderem der Stromverbrauch um mehr als die Hälfte reduziert werden.
Der Anteil der Beleuchtung beträgt in Europa rund 14 Prozent am Gesamtenergieverbrauch. Davon gehen vier Fünftel auf das Konto gewerblicher Beleuchtung (Licht in Industrie, Handel und Gewerbe, Behörden und Verkehr), ein Fünftel entfällt auf die Beleuchtung privater Haushalte. Mit einer kompletten Umstellung auf eine energieeffiziente Beleuchtung ließen sich in Deutschland jährlich etwa 13 Mio. Tonnen CO2 einsparen. Das entspricht der jährlichen Emissionen einer Großstadt wie München.