Ausgangsarchitekturen für Industriesteuerungen lassen sich optimieren

Genauer, dichter und »grüner«

1. Februar 2011, 10:27 Uhr | Willem Ongena
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Integrierte Systemlösung macht Nachkalibrierung entbehrlich

Verlauf der maximalen Verlustleistung im Kurzschlussfall ohne (in Rot) und mit (in Blau) dynamischer DC/DC-Spannungssteuerung mit Hilfe des Bausteins AD5755
Verlauf der maximalen Verlustleistung im Kurzschlussfall ohne (in Rot) und mit (in Blau) dynamischer DC/DC-Spannungssteuerung mit Hilfe des Bausteins AD5755
© Analog Devices

Die Nachkalibrierung kann entfallen, wenn man eine kom­plett integrierte Lösung einsetzt. Beispielsweise die IC-Baureihe AD5410/5412/5420/5422 von Analog Devices bietet solche Lö­sungen.

Jeder dieser ICs enthält einen 12- oder 16-Bit-DAC sowie Refe­renz, Regler und Strom- und/oder Hochvolt-Ausgangsblöcke. DC-Fehler lassen sich mit derar­tigen Schaltungen werkseitig leicht kalibrieren. Das Ergebnis ist ein TUE (Total Unadjusted Error) von etwa 0,1% über der Temperatur. Diese hohe Genauig­keit erlaubt, dass der Endkunde den Kalibrierungsschritt auslas­sen und somit seine Kosten redu­zieren kann.

Weil für Industriesteuerungen oft hohe Treiberspannungen er­forderlich sind, benötigt man Stromversorgungen mit entspre­chend hoher Ausgangsspannung. Bei einer typischen SPS erfolgt die Versorgung des Modul-Boards über die System-Rückwand. Ty­pisch stehen für diesen Zweck 5, 12 und 24 V (oder Kombinatio­nen davon) zur Verfügung. Die gewählte Versorgung wird einem DC/DC-Wandler zugeführt, der bipolare Spannungen erzeugen kann. Wie hoch diese sein müs­sen, ergibt sich aus der Anwen­dung.

Die meisten Industriesysteme müssen sowohl Strom- als auch Spannungsausgänge bereit stel­len. Der Entwickler solcher Schaltungen muss dabei auf je­den Fall die Leistungsanforderun­gen erfüllen, darf aber zugleich die thermischen Grenzen des Wandlers nicht überschreiten. Setzt man beispielsweise den oben erwähnten einkanaligen AD5422 ein, lässt sich die erfor­derliche Versorgungsspannung zunächst leicht errechnen. Will man etwa aus einem 20-mA-Aus­gang eine Last von 1 kΩ treiben, muss die zu erzeugende Gleich­spannung 20 V betragen. Mit der notwendigen Reserve für den IC errechnet sich eine minimale er­forderliche Versorgungsspannung von 24 V.

Damit ist die Berechnung aber nicht abgeschlossen. Denn in In­dustriesteuerungen ist mit einem Kurzschluss der Last zu rechnen. In diesem Beispiel würde der AD5422 eine Leistung von rund 0,6 W aufnehmen. Weil der Bau­stein in einem LFCSP-Gehäuse (QFN) mit unterseitigem »Padd­le« untergebracht ist, lässt er sich thermisch gut an eine Leiterplat­te anbinden. Bei dem spezifizier­ten thermischen Widerstand von 28 K/W ergibt sich also ein durch den Kurzschluss bedingter Chip­temperaturanstieg von etwas we­niger als 17 K.


  1. Genauer, dichter und »grüner«
  2. Integrierte Systemlösung macht Nachkalibrierung entbehrlich
  3. Intelligenz bekämpft Stromverschwendung
  4. Von Unipolar zu Bipolar

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