In einem aktuellen Forschungsprojekt zur Nutzung von Restenergie fungiert das Einspeisesystem SD2R des Lüneburger Herstellers Sieb & Meyer als Schnittstelle zwischen der gewonnenen Energie und dem öffentlichen Stromnetz.
Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde ein Turbinengenerator entwickelt, mit dem sich auch aus kleinen Druckluft-Restvolumina Strom gewinnen lässt. Für die Einspeisung des erzeugten Stroms sorgen bei Turbinenleistungen größer als 14 kW die Einspeiseumrichter der Serie SD2R von Sieb & Meyer. Der Generator selbst nutzt Prozessgase, die in vielen industriellen Vorgängen mit mehreren bar Druck in die Atmosphäre entweichen. Die kompakte, dezentrale Energierückgewinnungsanlage kann Restenergie im Leistungsbereich von 5 bis 20 kW in Strom umwandeln.
Das Einspeisesystem SD2R stellt eine Komplettlösung dar. Es umfasst Frequenzumrichter mit den dazugehörigen Netzwechselrichtern, die für die Einhaltung der nötigen Netzrichtlinien sorgen. Die für Hochgeschwindigkeitsmotoren und -generatoren entwickelte Elektronik bildet die Basis des Systems, das sowohl den regeneratorischen als auch den motorischen Betrieb mit hoher Regelleistung ermöglicht. Dabei berücksichtigt der SD2R alle technischen Anforderungen des Generators und des Prozesses. Das System ist speziell für den Betrieb von ORC- und (Ab-)Gasentspannungsanlagen zur Restwärmenutzung entwickelt. Ein weiteres Anwendungsfeld findet der SD2R im Betrieb von Mikrogasturbinen und hochdrehenden Schwungmassenspeichern.
Die Ausführungen und Abmessungen des SD2R lassen sich flexibel an die spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen anpassen, so dass sich das System besonders für spezielle Anwendungsfälle wie das vorliegende Forschungsprojekt eignet. Möglich sind beispielsweise Ausführungen als 25-kW-Einbautafel mit LCD-Display und Wasserkühlung oder IP22-Schaltschränke mit Nennleistungen von 40 oder 80 kW. Zusätzliche Funktionen für die Notversorgung wichtiger Komponenten wie etwa Magnetlager sowie Sicherheitsfunktionen wie die Netzüberwachung oder Bremswiderstände werden bei der Systemauslegung ebenfalls berücksichtigt. Eine sensorlose Drehzahlregelung des SD2R reduziert die Kosten des Systems und erhöht zugleich dessen Verfügbarkeit.