Stromversorgungen für »Green Energy«

Ein umweltfreundliches Design ist in der EU Pflicht

7. Februar 2013, 15:17 Uhr | Karin Zühlke
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Trend »integrierte Kommunikationsschnittstelle«

Ein neuer Trend bei Stromversorgungsarchitekturen ist laut Hägle neben digital geregelten PSUs und DC/DC-Wandlern auch immer häufiger die Integration einer digitalen Kommunikationsschnittstelle. »Führende Hersteller haben sich für die Unterstützung des PMBus zum Programmieren und Überwachen entschieden.« Der PMBus ist ein offenes Protokoll, das speziell für die Steuerung von Stromversorgungssystemen entwickelt wurde. Es handelt sich hier um einen seriellen Bus, basierend auf dem System Management Bus (SMbus), der selbst eine Abwandlung des verbreiteten I2C-Serienbusses ist. Befehle und Rückmeldungen werden über den PMBus zwischen dem Controller mit I2C-Bus Interface und den PSUs und dem DC/DC-Wandler mit PMBus-Interface ausgetauscht. Produkte wie die POLs der DLynx-Serie mit Ausgangsströmen von 3 bis 40 A von GE Energy geben Kunden die Möglichkeit, den PMBus zur Optimierung der Spannungswandlung zu nutzen.

Zur Inbetriebnahme kann ein PC mit USB zur PMBus-Schnittstelle den Entwickler bei der ersten Inbetriebnahme unterstützen. Dabei wird für den PC von den Herstellern ein kostenloses Graphical User Interface (GUI) zur Verfügung gestellt, bei dem wichtige Betriebsparameter der Wandler angezeigt und während des Betriebs ständig aktualisiert werden, wie z.B. Eingangs- und Ausgangsspannung, Ausgangsstrom oder Wandlertemperatur. Die GUI erlaubt die Eingabe neuer Werte für die Ausgangsspannung. Auch das Startverhalten kann individuell gesteuert werden. Gleiches gilt für das Setzen unabhängiger Grenzwerte wie Output OVP, UVP, Iout. Somit werden Hardwareänderungen in der Stromversorgung bei Designänderungen auf dem Board überflüssig. »Am Ende kann der Kunde die Wandlerkonfiguration an den Modulhersteller der Stromversorgung senden, der diese dann in die gelieferten Wandler lädt. Sollten später weitere Anpassungen notwendig werden, muss der Kunde nur die Software aktualisieren«, erklärt Hägle.

Ericsson, ein Hersteller, der bereits seit Jahren DC/DC-Wandler mit PMBus-Interface herstellt, bietet aktuell isolierte Wandler der BMR457-Serie im Eight-Brick-Formfaktor mit bis zu 300 W und Wandler der BMR456-Serie im Quarter-Brick-Formfaktor mit bis zu 468 W.

Außerdem führt Ericsson in seinem Portfolio PMBus-kompatible POLs mit Ausgangsströmen von 12-, 20- und 40 A.

Die Firma Delta führt gerade digital gesteuerte Stromversorgungsmodule mit PMBus-Interface ein, die bei 600-W-Leistungsmodellen beginnen und nach 2012 noch höhere Leistungsniveaus erreichen sollen. Das Unternehmen ist nun außerdem im Intermediate-Bus-Converter-Bereich für Hochspannungseingang tätig. Hier wird aus einem 350V-Nominaleingang eine Versorgung von 11 V bei 50 A generiert. Diese Produkt wird in dem bekannten ½-Brick-Gehäuse ausgeliefert.

Für PMBus-kompatible Front-End-Netzteile bietet Emerson Network Power die DS1200-Modulreihe die dabei auch noch die 80-Plus-Platinum-Standardanforderungen erfüllen. »Und die Firma Aimtec rundet unser Angebot mit seinem AC/DC- und DC/DC-Portfolio ab«, so Hägle. Dabei legt auch dieser Hersteller seinen Fokus auf den Wirkungsgrad. Aimtec bietet neben AC/DC-PSUs bis zu 150 W in Chassisausführung oder als PCB-montierbare Module eine breite Palette an DC/DC Wandlern.


  1. Ein umweltfreundliches Design ist in der EU Pflicht
  2. 80-Plus-Initiative: Wirkungsgrad von 80 Prozent
  3. Trend »integrierte Kommunikationsschnittstelle«

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