»Wir rechnen mit einer deutlichen Marktbereinigung in der Stromversorgungsbranche«

24. August 2009, 10:27 Uhr | Engelbert Hopf, Markt&Technik
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

»Wir rechnen mit einer deutlichen Marktbereinigung in der Stromversorgungsbranche«

Vor zwei Jahren waren Embedded und Display bei der Fortec- Gruppe noch stärker separiert. Was war der Grund, sie mehr zusammenzuführen? Sehen Sie im Zuge dieser Entwicklung Potenziale für sich im Bereich Digital Signage?

Unser Umsatz im Bereich der Datenvisualisierung setzt sich heute aus etwa einem Drittel Rechnertechnik und zwei Drittel Display zusammen. Wir haben mit dieser Zusammenfassung auf die Entwicklung des Marktes reagiert, der immer mehr Komplettlösungen fordert. Digital Signage ist ein Trend, den wir sehr genau beobachten, und in den wir unser komplettes Know-how im Entwicklungs- und Fertigungsbereich einbringen könnten. Bisher ging man allerdings davon aus, dass Digital Signage vor allem werbegetrieben ist, daraus ergeben sich in einer Wirtschaftskrise natürlich gewisse Probleme. Vielleicht engagieren sich aber auch die Kommunen und Städte verstärkt in diesem Bereich. Wir warten ab, wohin die Entwicklung geht.

Als Sie vor zwei Jahren die Autronic Steuer- und Regeltechnik übernahmen, war einer Ihrer Hauptbeweggründe der damit verbundene Einstieg in den Bahnmarkt. Wurden Ihre Erwartungen erfüllt?

Wir erzielen heute im Bahnbereich ein Umsatzvolumen von rund 3 Mio. Euro. Ich würde sagen, damit haben sich unsere Erwartungen bestätigt. Ganz klar ist aber auch, dass wir in diesem Bereich nur durch Internationalisierung wachsen können. Die Plattform für ein kontinuierliches Wachstum allein auf dem deutschen oder deutschsprachigen Markt ist mit den wenigen hier aktiven Bahnkunden nicht realisierbar. Wir gehen aus diesem Grund inzwischen ganz gezielt den europäischen Markt an. Dabei handelt es sich aber um eine langfristige, auf fünf bis zehn Jahre ausgelegte Strategie.

Mit welchen Erwartungen gehen Sie in Ihr neues Geschäftsjahr 2009/10? Rechnen Sie für die nächsten Monate mit einem abgemilderten Krisenverlauf?

Es ist uns gelungen, den Umsatz des abgelaufenen Geschäftsjahres in etwa auf dem Niveau des Jahres 2007/08 zu halten. Wir gehen heute davon aus, dass unser Umsatz im neuen Geschäftsjahr geringer ausfallen wird. Aber wir haben eine hohe Eigenkapitalquote; wir werden also auch in den nächsten ein, zwei Jahren in der Lage sein, aus eigener Kraft zu handeln. Ich musste mir ja in der Vergangenheit öfter anhören, dass es die falsche Strategie sei, nur auf Eigenmittel zu bauen und keine Fremdfinanzierung zum weiteren Ausbau der Fortec-Gruppe in Anspruch zu nehmen. Doch mit dieser Strategie kann ich als Unternehmen auch eine tiefe Rezession überstehen. Es freut mich, dass das, was lange kritisiert wurde, heute fast schon als Königsweg gilt, um die Auswirkungen der Krise zu meistern.

Nach der Autronic-Übernahme haben Sie als langfristiges Ziel der Fortec-Gruppe das Erreichen der 100-Mio.-Euro-Schwelle genannt. Wie weit hat die Wirtschaftskrise diese Pläne nun durcheinandergebracht?

Ich halte durchaus an diesem Ziel fest und bin überzeugt davon, dass die Fortec-Gruppe das Potenzial hat, es zu erreichen. Dieses Ziel ist mit Übernahmen sicher schneller zu erreichen als mit organischem Wachstum. Nach der Krise nehmen wir einen neuen Anlauf zum Erreichen dieses Ziels, und ich bin optimistisch, dass wir diese Marke in der zweiten Hälfte des neuen Jahrzehnts erreichen.


  1. »Wir rechnen mit einer deutlichen Marktbereinigung in der Stromversorgungsbranche«
  2. »Wir rechnen mit einer deutlichen Marktbereinigung in der Stromversorgungsbranche«
  3. »Wir rechnen mit einer deutlichen Marktbereinigung in der Stromversorgungsbranche«

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!