Wie der Mittelstand mit Corona umgeht

24. März 2020, 22 Bilder
© Corpuls GS

Dr. Christian Klimmer, Corpuls / GS:

»Wir haben gerade eine erhöhte Nachfrage nach unseren Produkten. Daher fertigen wir aktuell mit einer erhöhten Kapazität, indem wir Überstunden explizit zulassen und auch an sechs Tagen in der Woche arbeiten. Unser Unternehmen ist als systemrelevant einzustufen. Daher ist es auch unser erklärtes Ziel, hier unseren Verpflichtungen den Kunden gegenüber nachzukommen. Die größte Unsicherheit besteht hinsichtlich der Lieferketten. Aufgrund von Lean Produktion haben auch wir einige Teile, die laufend geliefert werden. Hier ist noch nicht absehbar, inwieweit es hier zu einer Unterbrechung der Lieferketten und damit auch zu einem weitestgehenden Stillstand der Fertigung kommen könnte.

Neben der Unterbrechung der Lieferketten besteht die größte Gefahr darin, dass es innerhalb der Fertigungsteams zu einem oder mehreren Coronafällen kommt. Dies könnte unmittelbar Auswirkungen auf die Lieferfähigkeit haben. Sollte es weder zu Lieferproblemen noch zu gesundheitlichen Ausfällen kommen, hätten wir gegenwärtig Aufträge für mehrere Monate. Für uns würde es daher im Grunde ziemlich normal weiterlaufen.

Es gibt sicherlich Unternehmen, die aus Liquiditätsgründen auf kurzfristige, unbürokratische und attraktive Kredite von staatlicher Seite angewiesen sind. Alleine um einem möglichen Ausverkauf im Mittelstand entgegenzuwirken, kann das Sinn machen. Wir selbst sind jedoch in der glücklichen Lage, einige Monate ohne Fremdfinanzierung überbrücken zu können.«