»Photovoltaik und Windkraft sind die Wachstumstreiber«

29. Juni 2009, 10:02 Uhr | Engelbert Hopf, Markt&Technik
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»Photovoltaik und Windkraft sind die Wachstumstreiber«

Stichwort Krise: Infineon hat Anfang April die Kurzarbeit eingeführt. Wann rechnen Sie mit einer Trendwende?

Wir handhaben das Instrument der Kurzarbeit flexibel in den Bereichen der Produktion, der Verwaltung und des Vertriebs. In unseren Werken nutzen wir diese Zeit zur Weiterbildung und Optimierung. Von einer sich anbahnenden Trendwende am Markt, wollen wir noch nicht sprechen, jedoch sehen wir vorsichtige Anzeichen, dass die Talsohle durchschritten sein könnte.

Welche Auswirkungen hat die Krise auf Ihre Pläne zur Fertigstellung des 8-Zoll-Werks in Kulim?

Das Werk in Kulim ist modular angelegt, im Prinzip besteht es aus zwei Fertigungsmodulen. Das erste Fertigungsmodul ist inzwischen vollständig ausgestattet und produziert MOSFETs und IGBTs für die Applikationsbereiche Automotive und industrielle Leistungselektronik. Deren Nachfrage war durch die Weltwirtschaftskrise rückläufig und damit der Ramp-up des zweiten Fertigungsmoduls nicht erforderlich. Bei Vollauslastung werden wir in Kulim monatlich 100.000 Waferstarts erreichen.

Infineon war der erste Leistungshalbleiter-Anbieter, der Silizium-Karbid-Produkte in Serie angeboten hat. Nun tritt mit Gallium-Nitrid eine leistungsfähige Konkurrenzlösung in den Markt ein. Werden Sie in Zukunft zweigleisig fahren, oder sich weiterhin auf Silizium-Karbid konzentrieren?

Wir haben uns auch mit Gallium-Nitrid beschäftigt, sind aber der Überzeugung, dass für die von uns fokussierten Zielmärkte Silizium-Karbid auf absehbare Zeit die bessere Lösung darstellt. Zudem verfügen wir bei Silizium-Karbid über eine mehr als 10-jährige Lernkurve, und die Kunden wissen, wie sie Silizium-Karbid-Lösungen einsetzen können. Im Fall Gallium-Nitrid müssen diese Erfahrungen alle erst noch gemacht werden.

Unsere Roadmap sieht auch in Zukunft eine ganze Reihe neuer Silizium-Karbid-Lösungen vor. Eines davon ist beispielsweise ein SiC-JFET. Sollten sich in den nächsten Jahren Leistung und Performance von Gallium-Nitrid-Lösungen an die von Silizium-Karbid angleichen, werden wir auch in diesem Bereich Produkte vorstellen.

Haben Sie den Eindruck, dass es unter dem Eindruck der Krise zu einer Marktkonsolidierung im Leistungshalbleiterbereich kommen wird? Gibt es Akquisitionsmöglichkeiten, an denen Sie interessiert sind?

Ich glaube schon, dass es unter dem Eindruck dieser Wirtschaftskrise zu einer Konsolidierung kommen wird. Das Anbieterspektrum über den gesamten Produkt- und Leistungsbereich ist sehr heterogen. Wir wollen eine eventuelle Konsolidierung des Marktes aber nicht aktiv vorantreiben und wir sind derzeit an keiner Akquisition im Leistungshalbleiterbereich interessiert.


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