»Energieeffizienz ist der Wachtumstreiber bei den Leistungshalbleitern«

14. Juli 2008, 11:12 Uhr | Engelbert Hopf, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

»Energieeffizienz ist der Wachtumstreiber bei den Leistungshalbleitern«

Die Reduktion des Ruhestroms von Steuergeräten, die PWM-Ansteuerung von Kraftstoffpumpe und Klimalüfter oder eine energieeffiziente Lichtmaschine tragen ein weiteres zur Verbrauchsreduzierung bei. Der Gesamtansatz im Auto lohnt sich: 100 W an eingesparter elektrischer Leistung entspricht 0,1 l weniger Kraftstoff auf 100 km. Sicherlich verbessern auch elektrische Motoren im Antriebsstrang dessen Wirkungsgrad und senken Emissionen. Die Wachstumsprognosen für Hybridfahrzeuge werden derzeit noch unterschiedlich beurteilt.

Eine erfolgreiche Markteinführung setzt neben marktwirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen auch die Entwicklung von kostengünstigen, zuverlässigen und kompakten Hybridantrieben voraus. Der Hybridmarkt ist aber weiter zu fassen. Er umfasst auch Antriebstechnik für sonstige Elektrofahrzeuge und solche mit Brennstoffzelle sowie Nutzfahrzeuge wie Stadtbusse, Taxis oder innerstädtische Lieferfahrzeuge. Interessant sind auch industrielle Antriebe und Baufahrzeuge, deren Hydraulik durch energieeffizientere Elektromotoren ersetzt werden können.

Nachdem Infineon sich lange Zeit auf IGBT-Module konzentriert hat, haben Sie zur PCIM mit der MIPAQ-Serie nun Ihre ersten IPMs vorgestellt. Was hat Sie zu diesem Strategieschwenk bewogen?

Intelligente Leistungsmodule hat Infineon schon länger im Programm, etwa mit dem PrimePack für 1200 V und 1700 V, der in industriellen Antrieben, Windkraftanlagen und Aufzügen sowie in Traktions- und Hilfsantrieben zum Einsatz kommt. Unser Ziel ist es, mit intelligenten Leistungsmodulen unseren Kunden vor allem die Realisierung leistungsfähiger, kompakter und robuster Umrichter zu einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis zu ermöglichen. Darüber hinaus sehen wir heute für solch hochintegrierte Lösungen aber auch Einsatzmöglichkeiten im Bereich Solaranlagen, USVs, Pumpen und Lüftern.

Module mit integrierter Logik waren in der Vergangenheit in ihren Ausstattungsvarianten und Einsatzmöglichkeiten aus unserer Sicht sehr oft zu eingeschränkt. Aus diesem Grund haben wir lange auf IGBT-Module gesetzt. In einer Reihe von Applikationen, bieten variabel ausgestattete, intelligente Module heute aber dem Kunden in puncto Preis und Time-to-Market Vorteile. Unsere MIPAQ-Module bieten hohe Zyklusfestigkeit und Zuverlässigkeit. Wir werden sie nach umfangreichen Tests als voll getestete Systeme ausliefern.

Ein Blick in die Zukunft: Wann wird Infineon mit dem IGBT5 auf den Markt kommen, und mit welcher Performance dieser Bauteile können die Anwender dann rechnen?

Unserem bisherigen Rhythmus folgend, planen wir, die nächste IGBT-Generation 2011 auf den Markt zu bringen. In einem Zeitraum von fünf bis sechs Jahren verdoppelt sich für gewöhnlich die Power-Density. In kürzeren Zeitabständen neue IGBT-Generationen am Markt zu präsentieren, bringt aus meiner Sicht dem Kunden nicht wirklich einen Generationsfortschritt.

Neben der deutlich höheren Power-Density wird sich die neue Generation vor allem durch deutlich höhere Sperrschichttemperaturen von +200 bis +225 °C und eine neue, auf die Performance dieser Bauteile abgestimmte Verbindungs- und Packagaging-Lösungen aufweisen. Elektrische Energie wird zunehmend knapper. Wir müssen lernen, diese knapper werdende Ressource in bestehenden und neuen Anwendungen optimal einzusetzen. 


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