Immer noch offen ist zudem, wie sich die Powertool-Branche im Hinblick auf den Ersatz von NiCd entscheiden wird. Wird die Mehrzahl der Hersteller auf NiMH setzen, oder wird es zu einem direkten Umstieg auf Lithium-Ionen-Lösungen – wohl vor allem Lithium-Eisenphosphat-Lösungen – kommen?
Neben dem bekannten und vorhersehbaren Bedarf, wie etwa den für mehr als 1 Mrd. Handys im Jahr, sind zuletzt aber neue Massenapplikationen hinzugekommen, erwähnt sei in diesem Zusammenhang nur der Boom der mobilen GPS-Geräte. »In diesen Geräten kommen im Regelfall Lithium-Ionen- oder Lithium-Polymer- Akkus zum Einsatz«, erläutert Dr. Heydecke, »ihre Kapazitäten liegen derzeit zwischen 800 und 1000 mAh. Allein der größte dieser Gerätehersteller verkauft heute schon über 15 Mio. Stück dieser Geräte.«
Bleibt abzuwarten, ob sich diese Applikation mittelfristig zu einem ähnlichen Geschäft entwickelt wie das MP3-Business, oder ob GPS-Funktionen in Zukunft einfach als zusätzliches Ausstattungsfeature in Multifunktions-Handys wandern. Doch das ist noch Zukunftsmusik.
Die Realität sah in den letzten Monaten so aus, dass vor allem Lithium-Ionen-Akkus der besonders begehrten Größen – wie etwa der Bauform 18650 – mehr verteilt als vermarktet werden. Auftragsakquisition, so die Auskunft verschiedener Branchenkenner, findet derzeit fast nicht mehr statt. Bezeichnend für die Situation ist die Auskunft von Helmut Siegmann, Sales Director der Industry Battery Unit bei Panasonic Industrial Europe: »Wir könnten derzeit deutlich mehr Zellen verkaufen, wenn wir sie denn nur hätten.«