Eine wie alle

Geregelte RGBW-LEDs im Wireless-Netzwerk

13. April 2015, 15:35 Uhr | Frank Krumbein und Kevin Jensen
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Farb-Drifts feststellen

Mit üblichen RGB-Farbsensoren lassen sich Farb-Drifts bedingt genau feststellen, jedoch messen sie aufgrund ihrer Filterlage nicht die echten Farbwerte und sind aufgrund der verwendeten Filtertechnologie weder langzeitstabil noch bei Temperaturen über 85 °C einsetzbar. Die True-Color-Sensortechnik von MAZeT, die das Normfarbsystem CIE 1931 verwendet, setzt an der für den Menschen optisch sichtbaren Wirkung aller möglichen Faktoren im realen Betrieb und in Echtzeit an und misst in der Genauigkeit des menschlichen Auges (Delta u’v‘ < 0,003 und Y > 2 %). Die stabil über die Lebenszeit arbeitenden Sensoren sind für den Temperaturbereich bis 100 °C ausgelegt (Bild 2).

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Bild 3. Auf der grafischen Oberfläche mit dem Farbraum CIE 1931 wird der Zielfarbwert für die LEDs vorgegeben.
© MAZeT

Da die Jencolor-Sensoren wie in Bild 3 dargestellt entsprechend dem Normfarbsystem CIE 1931 arbeiten, regeln sie die LEDs gemäß der menschlichen Farbempfindung. Die Regelung setzt dabei an der optischen Wirkung an, das heißt unabhängig von den internen Systembedingungen werden auch externe Störeinflüsse wie gegebenenfalls Störlicht in die Korrektur miteinbezogen. Obwohl bei dieser Art von aktiver Farbregelung der Sensor als zusätzliches Bauelement im System hinzukommt, müssen die Gesamtkosten damit nicht zwangsläufig höher liegen.

Denn die Ansprüche an die LED-Treiber werden geringer und die LEDs müssen nicht gebinnt oder feinsortiert sein. Die Notwendigkeit einer losweisen Lagerung von bestimmten LED-Klassen entfällt ebenfalls. Auch sind die Jencolor-Farbsensoren halbleiterbasierte Bauelemente im unteren Preissegment, mit denen sich bisherige Verfahren durch eine Lösung mit größerem Funktionsumfang ersetzen lassen.

Für jedes Projekt und jede Applikation muss einzeln bewertet werden, ob der Aufwand der Regelung in vernünftiger Relation zum erzielbaren Nutzen durch die höhere Lichtqualität steht. Beispiele, in denen dieser Aufwand zu rechtfertigen ist, sind dekorative Lichtinstallationen oder medizintechnische Leuchten, bei denen mehrere LEDs dicht an dicht in einem Produkt verbaut oder mehrere Produkte direkt nebeneinander angeordnet sind und ein Fein-Binning für das Lichtsystem nicht mehr ausreichend ist. Solche Anwendungen werden immer häufiger und eröffnen dem LED-Markt ein erhebliches Wachstumspotenzial.

 

Übersicht über verschiedene Methoden der Farbregelung von LEDs:

Methode Vorteile Nachteile
Temperatur-/Stromaufnahme- erechnung basierend auf a-priori-Wissen zu einem bestimmten Zeitpunkt, Verallgemeinerung eines typischen Verhaltens Einfacher Sensor mit einer Stellgröße
Einfacher Aufbau und geringer Aufwand
Kostengünstig
Keine Detektion von spektralen Verschiebungen und Helligkeitsschwankungen
Hysterese der Temperaturankopplung
Helligkeits - Berechnung basierend auf a-priori-Wissen zu einem bestimmten Zeitpunkt, Verallgemeinerung eines typischen Verhaltens Einfacher optischer Sensor
Detektion wenn sich Helligkeit ändert
Einfach Aufbau und Aufwand
Kostengünstig
Keine Detektion von spektralen Verschiebungen und Helligkeitsschwankungen
RGB-Absorptionsfilter: Messung von Farbwertanteilen im realen Betrieb, nach Kalibrierung gegebenenfalls statisch für eine Arbeitstemperatur einfache Farbzuordnung möglich Detektion von Farb(wert)anteilen
Messung von RGB-Effekten und Helligkeit
Low-cost Technologie
Keine echte Farbmessung, nur Referenzieren auf Wertanteile oder über LOT
Schlechte Interpretation des Farborts bei Temperaturdrift
Eingeschränkter Temperaturbereich und keine Langzeitstabilität
XYZ-True-Color-Methode gemäß CIE1931 auf Interferenzfilterbasis, jederzeit Messung des realen Farbortes und Helligkeit zu jeder Situation möglich Messen der Wirkung der auftretenden Fehler als True-Color-Messung nach CIE1931
Echtfarb-Genauigkeit
Langzeitstabilität und hohe Arbeitstemperaturen möglich
Werkskalibrierung des Sensors
Geschlossene Regelschleife im System

 

Frank Krumbein
ist Diplomingenieur für Informationstechnik/Schaltkreisentwicklung und Master of Business Marketing. Bereits seit der Gründung der MAZeT GmbH im Jahr 1992 ist er für das Unternehmen tätig. Heute ist er als Produktmanager speziell für die Weiterentwicklung und Markteinführung der Jencolor-Sensoren weltweit verantwortlich.

 

Kevin Jensen
ist verantwortlich für internationales Sales und Marketing bei MAZeT in Jena.

  1. Geregelte RGBW-LEDs im Wireless-Netzwerk
  2. Unterschiede bei Lichtfarben
  3. Farb-Drifts feststellen

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