Power Integrations stellt IC zur simplen und wirksamen Problemlösung vor

Flimmerfreies Dimmen von LEDs

16. März 2011, 13:43 Uhr | Willem Ongena
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

LED-Stromversorgung muss Phasenanschnitt-Wechselspannung interpretieren

Typische TRIAC-Dimmerschaltung
Typische TRIAC-Dimmerschaltung
© Power Integrations

Wenn eine LED-Lampe dimmbar sein soll, muss die LED-Strom­ver­sor­gung die vom TRIAC-Controller gelie­ferte Phasenanschnitt-Wechsel­spannung interpretieren und den Konstantstrom für die Ansteue­rung der LEDs ent­sprechend regeln; dabei ist ein monotoner Verlauf der Stromände­rungen wichtig. Das ist aber schwierig zu erreichen – bei Betätigung des Dimmers können Phäno­mene auftreten wie z. B. zu langsames Hochfahren, Flimmern, ungleichmäßige Hel­lig­keit oder Blinken. Und infolge unweigerlich vorkommender Exemplarstreuungen können sich verschie­dene LED-Lampen unter­schied­lich verhalten, zudem können sie unerwünschte Störgeräusche produzieren. In der Regel werden diese Effekte durch eine Kombi­na­tion aus Fehltrigge­rung oder verfrühtem Abschalten des TRIACs und einer nicht adäquaten Regelung des LED-Stroms verur­sacht. Die Grundursache für Fehltriggerung ist Stromüber­schwin­gen beim Einschalten des TRIACs. Das abgebildete Oszillogramm verdeut­licht diesen Effekt.

Wenn der TRIAC einschaltet, wird die Netzwechsel­spannung fast schlagartig auf das LC-Eingangsfilter der LED-Strom­ver­sor­gung geschaltet. Die Span­nungssprung an der Induk­tivi­tät verur­sacht Über­schwin­gen. Wenn während des Über­schwin­gens der Strom durch den Dimmer unter den TRIAC-Triggerstrom abfällt, geht der TRIAC in den nichtleitenden Zustand über. Die TRIAC-Triggerschal­tung lädt dann wieder den Konden­sator C2 auf, danach schaltet der Dimmer wieder ein. Solches fehlerhafte, mehrfache Einschalten des TRIACs kann dazu führen, dass die LED-Lampe flimmert und Störgeräusche auftreten. Dieses unerwünschte Über­schwin­gen lässt sich aber mini­mieren, indem man das Design des EMV-Filters am Eingang der LED-Strom­ver­sor­gung verein­facht. Eine weitere Voraussetzung für erfolg­reiches Dimmen sind mög­lichst kleine Induk­tivi­täten und Kapa­zi­täten im Eingangs-EMV-Filter.

Der im Hinblick auf Über­schwin­gen ungünstigste Fall ist ein Phasenwinkel von 90° Grad (das bedeutet, dass die Eingangs­spannung genau dann auf den Eingang der LED-Strom­ver­sor­gung geschaltet wird, wenn sie ihr Maximum erreicht) kombi­niert mit hoher Netz­span­nung (entsprechend dem mini­malen Dimmer-Durch­lass­strom). Bei starker Dimmung (d. h. Phasenwinkel fast 180 Grad) und niedriger Netz­span­nung kann es vorkommen, dass der TRIAC vorzeitig abschaltet. Für zuver­lässiges Dimmen bis hinab zu sehr geringer Hel­lig­keit ist es erfor­der­lich, dass der TRIAC monoton einschaltet und fast bis zum Nulldurchgang der Wechsel­spannung im eingeschalteten Zustand verbleibt. Der zur Aufrechterhaltung des leitenden Zustands erfor­der­liche Haltestrom von TRIACs liegt üblicher­weise im Bereich von 8 bis 40 mA. Mit einer Glühlampe als Last ist dieser Haltestrom leicht aufrecht zu erhalten. Genau das ist als Folge des hohen LED-Wirkungsgrades bei einer LED-Lampe nicht möglich: Wenn sie weniger als 10 Prozent der Leis­tung einer vergleich­baren Glühlampe verbraucht, kann das den Strom auf Werte unterhalb des TRIAC-Haltestroms absinken lassen, so dass der TRIAC vorzeitig abschaltet. Das kann zu Flimmern führen und/oder den Dimmbereich begrenzen.

Bei der Ent­wick­lung einer dimmbaren LED-Strom­ver­sor­gung sind aber noch weitere Hürden zu überwinden. Die ENERGY STAR-Spezi­fi­ka­tionen für Halb­leiter-Leuchtmittel schreiben für kom­mer­zielle und indus­trielle Anwen­dungen einen Mindest-Leis­tungsfaktor (power factor) von 0,9 vor und stellen hohe Anfor­de­rungen an den Wirkungs­grad, an die Ausgangs­stromtoleranz und an das EMV-Verhal­ten. Außer­dem muss auch bei leerlaufendem oder kurzgeschlossenem Ausgang­ die Sicher­heit der Strom­ver­sor­gung gewähr­leistet sein.

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