Electrowetting-Displays
Nach der Übernahme von Liquavista durch Samsung waren die Teilnehmer »besonders gespannt auf die Fortschritte der Electrowetting-Technologie«, versichert Blankenbach. Der Vorteil dieser Technologie liege in der Sonnenablesbarkeit und Farbdarstellung bei gleichzeitig geringem Stromverbrauch. Der koreanische Hersteller zeigte drei Prototypen von Aktiv-Matrix-EW-Displays (monochrom, farbig und stromsparend). Zudem habe die deutsche Firma ADT viele Besucher mit einem bistabilen, ca. 10 x 10 cm großen Display mit hoher Reflektivität überrascht - in der Ausstellung und der Konferenz, bei der es auch Beiträge von Sharp und dem taiwanischen Displayforschungsinstitut ITRI gab.
OLEDs
Mit sieben Sessions war die OLED-Technologie in der Konferenz stark vertreten, Schwerpunkte lagen in der Steigerung der Effizienz und der Aktiv-Matrix-Technik. In der Ausstellung »hielten sich die großen Displayhersteller jedoch zurück«, woraus für deutsche Firmen wie Novaled und Fraunhofer IPMS die Chance resultierte, entsprechende Aufmerksamkeit zu erzielen.
MEMS-Displays (Micro Electro Mechanical System)
Mikromechanische Displays »versprechen die Lösung derzeitiger Displayschwächen wie Sonnenlicht-Ablesbarkeit und großer Farbgamut bei geringem Energieverbrauch«, erwartet Blankenbach. Möglich werde dies durch schnell schaltende Shutter, die einfallendes Umgebungslicht pixelweise modulieren und ein »Sequential Color RGB LED Backlight« ermöglichen. Einer der Technologietreiber ist die US-Firma Pixtronix, auf deren Basis Samsung ein 10,1-Zoll-Display zeigte. Am Stand von Hitachi war ein 2,5 Zoll großes MEMS-Display ausgestellt.
Weitere Innovationen/Highlights
Einer der Eyecatcher war Samsungs transparentes AMLCD als Kühlschranktür sowie ein Dual-Side-LCD (zwei AMLCDs sozusagen Rücken an Rücken mit gemeinsamem Backlight) für Signage-Anwendungen. Der gemeinsame Fokus des Messestands von LG lag auf der durch die neue AH-IPS-Technologie möglichen Auflösung von 52 dpi beim 84-Zoll-Display bis hin zu 329 dpi bei 4,5 Zoll. Hier bleibt somit die optische Auflösung für das menschliche Auge konstant beim jeweiligen typischen Betrachtungsabstand. Zudem wurde ein 4-Zoll-LCD mit einem nur 0,8 mm breiten Rand präsentiert.
Fazit: »In Summe war es ein gelungener Event mit vielen Neuigkeiten. Wer jedoch eher an industriellen, professionellen und Automotive-Displays, Display-Interfaces, Ansteuerung und Software interessiert ist, dem empfehle ich die ’Electronic Display Conference 2012’ im Frühjahr 2012 in Nürnberg«, bilanziert Blankenbach.