Ein neuer Incircuit- und Funktionstester ist das Highlight auf dem productronica-Stand der Firma Reinhardt. Der Clou dabei: Das System ist extrem klein und verbraucht nur ganze 30 Watt.
Theoretisch könnte das neue Testsystem ATS-UFT 650 in einem Aktenkoffer Platz finden. Ohne Adapter ist das Gerät nur 390 x 280 x 80 mm groß. »Neben der Größe haben wir unser Augenmerk bei der Entwicklung auch auf den Stromverbrauch gelegt«, erklärt Peter Reinhardt, Inhaber des Testerherstellers. Herausgekommen ist eine durchschnittliche Leistungsaufnahme beim Funktions- und Incircuit-Test von 30 W. Allerdings muss noch der Verbrauch für den Steuercomputer hinzugerechnet werden. Kommt ein kleines Notebook, das vollkommen ausreichend ist, zum Einsatz sind dies rund weitere 50 W. »Ein komplettes Incircuit- und Funktionstestsystem mir solch einer gerigen Leistungsaufnahme hat es wahrscheinlich noch nie gegeben«, So Reinhardt.
Zu den technischen Features: Das ATS-UFT 650 ist ein kombiniertes Incircuit-Funktionstestsystem mit max. 576 Messkanälen, 4 programmierbaren Stromversorgungen im Bereich zwischen +/-24 V, 5 V, 4 A und bis zu 80 V für Zenerdiodentest. Sechs Festspannungen im Bereich +/- 28 V, +/- 15 V und +/- 5 V und ein Sinus- und Rechteckgenerator von µHz bis 150 kHz sind ebenso eingeschlossen wie ein Pulsgenerator bis 12 MHz mit 50 ns Auflösung, ein I2C-Bus, zwei 8 Bit-Steuerbussysteme und die Möglichkeit der Leistungszuführung von Signalen und Quellen sowie die vierterminale Messung im Incircuit-Bereich. Das 16 Bit-Messsystem hat die Messbereiche DC, AC, True RMS bis 100 kHz, Spitzenspannung, Strom, Wechselstrom, Widerstand, Widerstand vierterminal, Frequenzen, Perioden, Pulsbreiten, Anstiegs- und Abfallzeiten, Phasen, Tastverhältnis, Ereignisse, Laufzeiten zwischen 2 Kanälen, Klirrfaktor und Fourieranalyse. 24 Schnittstellen wie GPIB, CAN-Bus, K-Bus, LIN-Bus, DeviceNet, Profibus, IEEE/IEC-, RS232, I2C-Schnittstelle, VISA-Bus, TCP/IP, Ethernet dienen zum Testen aber auch zum Steuern von Stimulierungs- und Messgeräten.
Bedient wird der Tester über die bekannte Reinhardt-Software verwendet, mit nahezu 90 Prozent automatischer Programmgenerierung für den Incircuit- und Funktionstest. Für den Tester wurde ein neues Adaptionssystem mit 360 x 230 mm Nutzgröße entwickelt, das von beiden Seiten und auch zweistufig kontaktieren kann. Die Kosten einer Wechselplatte für den Adapter, die individuell für jeden neuen Prüfling erstellt werden muss, liegen bei rund 110 Euro. Erfahrungsgemäß kommen für die Adaptierung mit Fangstiften, Führungsblechen und gefederten Kontaktstiften noch einmal bis zu 350 Euro dazu, Verdrahtung per WireWrap inklusive. »Diese Selbstkostenpreise bringen den Test von bestückten elektronischen Flachbaugruppen in einen solchen Preisbereich, dass selbst bei Kleinstserien von 50 Stück ein wirtschaftlicher Test möglich ist«, ist sich Reinhardt sicher. Für die Programmerstellung werde noch ein Facharbeiter mit etwa 3 Jahren Berufserfahrung und Erfahrungen in der Bedienung der Windows-Oberfläche benötigt.