Prüftechnik Schneider & Koch

»Die Nachfrage nach AOI-Tischsystemen zieht an«

28. Juni 2017, 10:31 Uhr | Nicole Wörner
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Technische Finessen mit an Bord

»Auch die gleichzeitige Inspektion beider Baugruppenseiten bei THT- oder Mischbestückung ist heute begehrt, um Testzeiten weiter zu verkürzen«, führt Block aus. »Mit zunehmender Leistungsfähigkeit steigt aber auch die technische Komplexität der AOI-Systeme. Das spüren Anwender meist bei der Programmierung ihrer Prüfprogramme. Dabei gehören kurze Programmierzeiten und die einfache Bedienbarkeit der Systeme in der Praxis zu den wichtigsten Kriterien, weil Systembetreuer oft weitere Aufgaben im Prüffeld oder in der Betreuung der Fertigungslinie übernehmen. Auf Grund dessen reduziert sich die Zeit für die Testprogrammerstellung.«

Insbesondere Fertigungsdienstleister und Hersteller mit kleineren und mittleren Stückzahlen…

...betrachten nach Blocks Überzeugung deshalb bei der Auswahl eines AOI-Systems nicht nur das Leistungsspektrum im Verhältnis zu den Anschaffungskosten, sondern legen besonderen Wert auf eine zeitoptimierte Programmerstellung.

»Gerade bei dieser Anwendergruppe ist die Variantenvielfalt der bestückten Baugruppen hoch, weil diese Unternehmen oftmals Prototypen, Vorserien oder kleine Stückzahlen herstellen«, so Block. »Unsere Systemsoftware LVInspect bietet neben der automatischen Testprogrammerstellung auf Basis von CAD-Daten auch eine aufwandminimierte Layout- und CAD-Datenänderung an. Mit Hilfe des CAD-Overlay-Wizards gelingt es, weite Teile eines bestehenden Testprogramms für neue Layout-Varianten zu übernehmen und damit den Aufwand für die Neuprogrammierung gering zu halten.«

Anwender haben die Option,…

...eine 1:1-Kopie ihres Testprogramms auf die veränderte Variante anzupassen oder im bestehenden Testprogramm unterschiedliche Testschritte zu definieren. Die gesamte Programmmodifikation erfolgt dialoggeführt. Spezielle Programmierkenntnisse sind daher nicht notwendig. Der Software-Assistent übernimmt zudem den Abgleich zwischen den zu Grunde liegenden CAD-Daten und erkennt die Layout-Unterschiede vollautomatisch. Dadurch sinkt neben der Zeitersparnis auch das Fehlerrisiko durch manuelle Eingriffe. Die Software dokumentiert darüber hinaus alle Programmänderungen, so dass eine lückenlose Rückverfolgbarkeit für sämtliche Programm- und Konfigurationsanpassungen gegeben ist.

Ein weiteres Herzstück der Systeme…

...ist der drehbewegliche Kamerakopf mit vier seitlich blickenden Kameras und der zusätzlichen Top-Kamera. Durch die 360° Panoramasicht können Leiterplatten und Bauteile in beliebigem Winkel inspiziert werden. Des Weiteren zeichnet sich das AOI-System durch eine besonders hohe Prüfgeschwindigkeit aus. Sie beruht zum einen auf dem Einsatz einer Achsentechnologie, die mit einer Schrittgeschwindigkeit von 600 mm/s und einer Beschleunigung von bis zu 1g arbeitet. Zum anderen ermöglicht die gleichzeitige Drehung aller seitlichen Kameras um ±45° in 1°-Schritten. Dadurch können beliebige Blickwinkel schneller erreicht werden, als bei einer 360°-Drehung mittels einer einzigen Kamera.

Die Kameramodule von Prüftechnik Schneider & Koch…

...sind mit einer neuartigen Optik ausgestattet, die eine sehr hohe Bildqualität liefert. Diese wird durch ein Beleuchtungskonzept gewährleistet, das aus insgesamt zehn unabhängig programmierbaren Beleuchtungseinheiten aufgebaut ist. Acht seitliche Beleuchtungsmodule, ein Top-Licht und ein so genanntes Koaxiallicht, bei dem das Licht durch das Objektiv eingebracht wird, schaffen optimale Bedingungen für exakte Messungen. Zusammen mit dem Einsatz eines telezentrischen Objektivs werden besonders kontrastreiche und verzerrungsfreie Bilder ohne Parallaxefehler erzeugt.

»Die Erkennung von Fehlern ist aber nicht der einzige Schritt…

...im AOI-Prozess«, fährt Block fort. »Alle Prüfergebnisse – und somit auch alle Fehler – müssen dokumentiert werden. Das erfolgt beim LaserVision Compact 3 und 4 automatisch. Durch einen kameragestützten Barcodeleser können alle Ergebnisse den geprüften Leiterplatten zugeordnet und durch einen konfigurierbaren ASCII-File in ein externes Qualitätsmanagementsystem ausgegeben werden. Denn eine schnelle Reaktion auf einen Fehler ist nur dann möglich, wenn die gewonnenen Prüfdaten benutzerfreundlich aufbereitet werden. Die anschließende Fehlerbewertung am Reparaturplatz und die statistische Auswertung liefern dabei die entscheidenden Hinweise für die Fehlerursachen.«


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