Prüfungen in Bezug auf die Störfestigkeit elektromagnetischer Felder finden in der Drei-Meter-Absorberkammer statt, in der Frequenzbereiche von 80 MHz bis 2,7 GHz gemessen werden. Der Raum ist komplett mit Metallferritkacheln ausgekleidet, die eine hohe Absorptionsfähigkeit haben. Um die Störfestigkeit zu testen, wirkt auf den Prüfling ein elektrisches Feld ein, das ihn nicht beeinflussen darf. Weitere Störfestigkeitstests betreffen die direkte und indirekte elektrostatische Entladung, die von Bedienpersonen oder Gegenständen hervorgerufen wird, durch Spannungsspitzen verursachte schnelle transiente Störimpulse, energiereiche Störimpulse wie Blitzschläge, induzierte leitungsgeführte Hochfrequenzen, Magnetfelder sowie Spannungsschwankungen und -unterbrechungen in Versorgungsnetzen.
»Um das CE-Zeichen zu bekommen, muss ein Produkt neben der EMV auch bestimmte Anforderungen an die Produktsicherheit erfüllen«, fährt der Experte fort. »Dazu findet eine Sichtprüfung hinsichtlich Brandschutz und mechanischer Gefahren, eine elektrische und klimatische Prüfung sowie eine mechanische Prüfung der Geräte statt. So ist zum Beispiel der Schutz vor gefährlichen Berührspannungen sicherzustellen, um die Gefahr eines elektrischen Schlages auszuschließen.
Als Faktor zum Erfolg sieht man bei Fujitsu vor allem die Möglichkeit, übergreifende Tests und Messungen durchzuführen. »In Deutschland gibt es etwa 110 Testzentren, in denen EMV getestet wird, aber nur etwa 15 bis 20 Prüfinstitute nehmen auch alle anderen Kriterien wie Produktsicherheit oder die Prüfung der Umweltbedingungen ins Visier«, resümiert Sommerock. »Eines davon ist das Prüflabor der Fujitsu Technology Solutions in Augsburg. Unsere 25 Mitarbeiter unterstützen hier jedes Jahr in rund 2500 Projekten Produkte im Hinblick auf EMV, Produktsicherheit, Energieverbrauch, Integration von Wireless-Komponenten, Länderzulassungen, Thermographie, Klimaverträglichkeit, Mechanik-, Verpackung-, Schall- und Verschleißprüfungen. Etwa ein Viertel davon sind Geräte anderer Hersteller.«