Peter Scholz von Additive über die aktuellen Trends in der Messtechnik

»Die Anforderungen an Messsysteme haben sich durch die Krise verändert«

24. Juni 2011, 15:41 Uhr | Nicole Wörner
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Trends in der Messtechnik

Trend Nr. 2: Systemgrenzen auflösen

»Es ist zu beobachten, dass die Systemgrenzen sowohl bei stationären als auch bei dezentralen Messsystemen verschwinden«, erklärt der Experte. »Dies geschieht allerdings nicht auf Basis eines einzigen, allen Aufgaben gerecht werdenden und dominierenden Bussystems, nach dem in der Vergangenheit gerne gefragt wurde. Die Lösung liegt vielmehr in offenen Systemen mit flexiblen Systemgrenzen und in einer skalierbaren Hard- und Software-Plattform.« Skalierbar sind solche Systeme im Sinne ihrer Funktionalität und ihrer Nutzerebenen. Flexibel sind sie im Sinne ihrer Topologie, ihrer baulichen Größe und nicht zuletzt im Sinne ihrer Kosten.

»Gerade beim Thema Kosten ist zu beobachten, dass Betriebs- und Folgekosten bei der Anschaffung oft nicht genug berücksichtigt werden«, fährt Scholz fort. »Daraus folgen häufig schlecht angepasste Investitionen, die bei entspannter Budgetlage zu überdimensionierten Messsystemen führen. Ist das Geld jedoch knapp, werden oft Lösungen erzwungen, die nur das Nötigste der Aufgabenstellung abdecken, nachträglich nicht erweiterbar sind und damit ihr Ziel ebenfalls verfehlen.«

Trend Nr. 3: Monitoring birgt Wachstumspotential

Monitoring ist der Sammelbegriff, unter dem sich Themen wie Condition Monitoring, Structural Health Monitoring oder auch Predictive Maintenance finden. Dabei geht es um die systematische Überwachung von Maschinen, Fahrzeugen oder Anlagen unter realen Betriebsbedingungen. Aus den Monitoring-Daten entstehen optimierte Simulationsmodelle, Prüfstandskonzepte und Wartungspläne sowie objektivierbare Gewährleistungsfragen. All dies führt zu unmittelbaren Kostenvorteilen und ist daher von hoher Relevanz für die Hersteller. »Bereits heute gibt es eine Vielzahl meist sehr spezieller und recht kostspieliger Monitoring-Lösungen«, so Scholz. »Einer weiten Verbreitung dieses Themas standen bis dato im wesentlichen eine unangepasste Messtechnik und Sensorik im Wege, sowie Limitierungen bei der sicheren Datenübertragung über Funknetze in entsprechende Datenbanken. Im Zuge der immer leistungsfähigeren Telekommunikation, Internettechnologie und innovativen Messtechnik ergeben sich jetzt jedoch neue Chancen für breite Anwendungsgebiete, die sich universell und kostengünstig adressieren lassen. Es ist zu erwarten, dass dieser bisherige Nischenmarkt ein großes Wachstumspotential hat.«


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