Kommunikation im Wandel der Zeit: Auch die Testanforderungen ändern sich

»Durchgehende Teststrategien sind unabdingbar«

15. Juli 2009, 11:48 Uhr |
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

»Durchgehende Teststrategien sind unabdingbar«

Damit einher geht eine weitere Herausforderung für die Messtechniker: »Die größeren HF-Bandbreiten und Datenraten der Mobilgeräte der neuesten Generation haben einen weiteren Schritt der Integration angestoßen, nämlich die Kombination von Digitalteil und HF auf einem einzigen Chip«, erklärt Whitacre. »Das stellt fürs Testen eine neue Problematik dar, denn Punkte, die bei herkömmlichem Design leicht erreichbar sind, werden in der Kombinationslösung unzugänglich, oder sie werden bedeutungslos, weil HF-Fehler bereits im Digitalteil vorab kompensiert werden können. Das fordert nicht nur uns Messgerätehersteller, sondern bedeutet auch, dass Entwickler sich neue Kenntnisse aneignen müssen.«

Damit ein neues Handymodell zum Erfolg wird ist also ein striktes Vorgehen bei Design und Test unabdingbar. Es bestimmt alle Einzelschritte von der Simulation über die ersten Prototypen des Chipsatzes bis hin zum Test der Standardkonformität und der Interoperabilität des fertigen Geräts. »Weil heutige Mobiltelefone nicht nur die neuesten Funkstandards beherrschen, sondern auch rückwärtskompatibel sein müssen bis hinunter zu einfachem GSM, müssen die Tests zur Standardkonformität und zur Interoperabilität alle denkbaren Übergabeszenarien abdecken, die im echten Betrieb auftreten können«, erläutert Whitacre. »Ein Kunde könnte etwa ein Sprachtelefonat in einem Gebiet beginnen, das mit W-CDMA abgedeckt ist, sich während des Gesprächs aber in ein Gebiet fortbewegen, das nur mit GSM abgedeckt ist. Dieses Gespräch muss ohne Unterbrechung von einer zur anderen Technologie übergeben werden, ohne dass der Kunde den Wechsel merkt.«

Die Lösung: ein durchgängiges Testkonzept

»Im Interesse einer schnellen Markteinführung braucht man eine Entwicklungsstrategie, die auf Anhieb richtig liegt«, resümiert Whitacre. »Braucht man im Stadium des Prototypen eine zusätzliche Schleife, kann das bedeuten, dass man ein entscheidendes Zeitfenster zur Markteinführung verpasst und damit die Verkaufszahlen während der geplanten Produktlebensdauer deutlich verringert. Will man das Ziel aber erreichen, braucht man bestimmte Testwerkzeuge, beispielsweise Systemsimulation, Emulation und flexible Funktionen zur Erzeugung und detaillierten Analyse von HF- und Digitalsignalen. Es kann sein, dass man angesichts höherer Integration in Chipsätzen für preiswerte Handys und für Digitaldesigns für High-End-Mobiltelefone die Vorgehensweise beim Test ändern muss. Sowohl Mobiltelefonhersteller als auch Messgerätehersteller sind noch dabei, die Ergebnisse der frühen Serienproduktion im Hinblick darauf auszuwerten.« (nk)


  1. »Durchgehende Teststrategien sind unabdingbar«
  2. Basisstationstest: aufwändig, aber nötig
  3. »Durchgehende Teststrategien sind unabdingbar«

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