Liebria unterstützt Betroffenen bei nötigen Verhaltensänderungen
Schwerpunktthema Kardiologie digital
In Deutschland leiden laut Hochdruckliga etwa 20 bis 30 Millionen Menschen an Bluthochdruck, wobei die Häufigkeit mit steigendem Lebensalter zunimmt. Mögliche schwere Folgeerkrankungen sind ein Schlaganfall oder Herzinfarkt. Die Ursachen für die Hypertonie selbst können vielfältig sein – bei 9 von 10 Betroffenen sind sie nicht genetisch, sondern Folge eines ungesunden Lebensstils. Zur Behandlung und zur Vermeidung von Folgeerkrankungen raten Experten zu weniger Stress, mehr Bewegung und gesünderer Ernährung.
Da Bluthochdruck oft keine direkten Beschwerden hervorruft, stuft die Weltgesundheitsorganisation ihn als größte globale Gesundheitsgefahr ein. Die WHO schätzt, dass Hypertonie für die Hälfte aller Schlaganfälle verantwortlich ist. Von Hochdruck spricht man, sobald der Blutdruck dauerhaft bei mehr als 140 zu 90 liegt.
Bei der Umsetzung helfen zunehmend digitale Angebote zusätzlich zu einer bestehenden ärztlichen Behandlung. Im virtuellen Dialog unterstützt zum Beispiel die App Liebria mit Techniken und Übungen aus evidenzbasierten und bewährten Therapieverfahren beim Management des Bluthochdrucks. Entspannung, Ernährung, Bewegung und Schlaf spielen dabei eine zentrale Rolle. Mit einem persönlichen Blutdruck-Tracker behalten Patienten und Patientinnen den Überblick über ihre Erfolge. Zusätzlich motivieren verschiedene Module und regelmäßige Kurznachrichten dran zu bleiben und das Erlernte in Ihren Alltag zu integrieren.
Die digitale Therapie soll helfen, den Medikamentenbedarf zu senken und das Risiko für Folgeerkrankungen wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte zu reduzieren. Nach einer laufenden Pilotphase mit 10.000 Versicherten steht die App ab 1. April allen erwachsenen DAK-Versicherten mit einer Hypertonie zur Verfügung. »Unser neues digitales Angebot soll den vielen Betroffenen bei einem aktiven gesunden Lebensstil helfen und so den Menschen im wahrsten Sinne des Wortes Druck nehmen«, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit.
Ab 1. April steht die App allen DAK-Versicherten mit Bluthochdruck im Alter zwischen 18 und 70 Jahren und ohne schwere Vorerkrankungen (Schlaganfall, Herzinfarkt) oder Schwangerschaft für maximal sechs Monate zur Verfügung. Liebria befindet sich momentan in der Pilotphase, an deren Ende die Zulassung als verschreibungsfähige Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) stehen soll. Zu diesem Zweck wird die App parallel durch die Hamburger Entwicklungsfirma GAIA mit einer Begleitstudie evaluiert, an der auch DAK-Versicherte teilnehmen können. (me)