Nachfrage kollidiert mit Lieferketten

Carl Zeiss Medical: »Wir wachsen massiv«

7. August 2023, 9:42 Uhr | dpa
Eines der gefragten Zeiss Meditec-Produkte: Mit dem ophthalmologischen Mikroskop OPMI Lumera T sieht der Operateur feinste Strukturen während der OP.
© Carl Zeiss Meditec

Die Nachfrage nach Lasern und Ausrüstungen für die Augenheilkunde ist weltweit hoch. Wegen gestörter Lieferketten kommt Carl Zeiss Meditec mit der Auslieferung kaum hinterher. Es werden Kapazitäten ausgebaut - auch in Jena.

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Der Jenaer Medizintechnik-Konzern Carl Zeiss Meditec will seine Kapazitäten ausbauen, weil die Nachfrage nach Lasern und Ausrüstungen für die Augenheilkunde nach der Pandemie stark gestiegen ist. »Wir haben hohe Auftragsbestände. Wir wachsen massiv«, sagte Vorstandschef Markus Weber am Freitag in Jena bei der Vorlage von Zahlen für die ersten drei Quartale des bis Ende September laufenden Geschäftsjahres. »Wir sind deshalb dabei, unsere Fertigungskapazitäten auszubauen.«

Neue Arbeitsplätze durch Lieferkettenprobleme

Die Mitarbeiterzahl des im MDax der Frankfurter Börse notierten Konzerns sei in Deutschland seit vergangenem Jahr von rund 1800 auf 2200 gestiegen. »In Jena ist es eine dreistellige Zahl an neuen Arbeitsplätzen.« Ausgebaut werde aber auch beispielsweise in Berlin und an einem französischen Standort. Zeiss Meditec beschäftigt insgesamt im In- und Ausland rund 4600 Mitarbeiter.

Das Unternehmen hat nach Vorstandsangaben Probleme mit den Lieferketten für seine Produkte. Es seien im dritten Quartal Fortschritte zwar erzielt worden, «wenn auch weiterhin die Lieferzeiten vieler Produkte zu lang bleiben». Er gehe davon aus, dass sich die Lieferzeiten bis zum Frühjahr 2024 wieder normalisiert haben würden, sagte Weber.

Vorsicht wegen Zinsen und Inflation

Carl Zeiss Meditec erzielte in den ersten neun Monaten einen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro - ein Plus von 13,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging allerdings von 275,9 Millionen Euro auf 244,9 Millionen Euro zurück. Der Vorstand begründete das mit weniger Absatz an Lasern und anderen Geräten im ersten Halbjahr in China als Folge einer Corona-Welle. Jetzt gebe es in diesem Markt wieder einen deutlichen Aufwärtstrend. Außerdem hätten sich Investitionen in Produktneuheiten und die Vertriebsorganisation bemerkbar gemacht.

Das Management zeigte sich auch wegen der Inflation und gestiegenen Zinsen bei der Ertragsprognose für das Geschäftsjahr 2022/23 vorsichtiger. Gerechnet werde bei der Marge gemessen am Ergebnis vor Zinsen und Steuern mit einem Wert am unteren Rand der Spanne von 17 bis 20 Prozent. »Die Unsicherheiten nehmen zu - für alle Marktteilnehmer«, sagte Weber. Am Umsatzziel von 2,1 Milliarden Euro und damit erstmals über der Marke von zwei Milliarden Euro hielt der Vorstand aber fest. (uh)

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