Passend zum Motto der Podiumsdiskussion »The Future of Wireless« hat der 17. Wireless Congress demonstriert, welche Möglichkeiten moderne Kommunikationstechnik heute schon bietet, um unsere Zukunft zu gestalten.
Als Live-Konferenz, bei der alle Akteure per Internet miteinander kommunizierten, verband der Wireless Congress 2020 Referenten und Teilnehmer über Kontinente und Zeitzonen hinweg. Das auf drei Tage gedehnte Programm erlaubte es, die Teilnahme am Wireless Congress per Computer in den Arbeitstag zu integrieren – egal ob vom Büro oder vom Homeoffice aus. Per Chat-Funktion und per Video-Konferenz im Networking-Bereich konnten die Wireless-Experten die drei Kongresstage auch nutzen, um sich auszutauschen. Die digitale Plattform des Wireless Congress bot Referenten, Aussteller – EnOcean, Hy-Line Communication und Sierra Wireless – und Teilnehmern Möglichkeiten, um neue Kontakte zu knüpfen und bestehend Kontakte aufzufrischen. Teilnehmer konnten Fragen an die Sprecher in einen separaten Q&A-Chat schreiben. Sie wurden am Ende jeder Session in einer speziellen »Session Panel Discussion« beantwortet.
Das Streben nach mehr Bandbreite und der Nutzbarmachung höherer Frequenzen treibt die Wireless-Forscher weltweit an. Einblicke in aktuelle und künftige Forschungsprojekte gaben die drei Keynote-Sprecher: Joseph Barry, Analog Devices, Dr. Josef Blanz, Qualcomm CDMA Technologies, und Prof. Dr. Nils Weimann, Universität Duisburg-Essen (UDE). Sie machten deutlich, welches Potenzial neue verbesserte Wireless-Techniken haben werden. Die Funkkommunikation wird in Bereiche vordringen und Anwendungen ermöglichen, für die heute Funk ungeeignet erscheint, z.B. wenn es um schnelle Regelungen, hohe Verfügbarkeit und Robustheit oder um Sensorik geht.
Zu den großen Themenbereichen des 17. Wireless Congress zählten neben 5G und Wi-Fi 6 auch LPWAN-Techniken, Bluetooth und das noch junge Mioty-Funkprotokoll. Erstmals widmete der Wireless Congress sich mit einer ganzen Session dem Thema Mioty. Über weitere Zukunftsthemen sprachen Referenten in den Sessions Industrial und Technology, Security und Low Power Communication.
Das Funkkommunikation auch Rahmenbedingungen erfüllen muss, z.B. um im Sicherheitsbereich eingesetzt werden zu können, verdeutlichte Günter Grundmann, VdS Schadenverhütung, in seinem Keynote-Vortrag. Weitere Rahmenbedingungen stellt u.a. die Europäische Kommission.
In einer Session Compliance erfuhren die Kongressteilnehmer an welchen Durchführungsmaßnahmen die Kommission aktuell arbeitet – im Zuge der Funkanlagenrichtlinie 2014/53/EU – und welche Konsequenzen KMUs befürchten.
Eröffnet wurde der 17. Wireless Congress: Systems & Applications von Prof. Dr.-Ing. Axel Sikora, Hochschule Offenburg. Er zählte in seiner Begrüßung vier Dinge auf, die ihn an der Welt der Funkkommunikation faszinieren. Vier Dinge, die er als »eine einzigartige Kombination von Extremen« bezeichnet:
Der 17. Wireless Congress – erstmals über drei Tage und erstmals digital im Internet organisiert und übertragen – endete mit dem Fazit: Die digitale Kommunikationstechnik bietet ausgereifte und zuverlässige Möglichkeiten sich in einer Pandemie auszutauschen – die persönliche Erfahrung und die Gespräche am Rande eines traditionellen Kongresses kann sie aber nicht ersetzen. Der kommende 18. Wireless Congress wird deshalb am 10. und 11. November 2021 wieder als konventioneller Kongress mit Ausstellung geplant.