Laut der Studie bezeichnen etwa 80 % der Befragten die Erwartungen und Erfahrungen mit RFID als negativ. „Die große Unzufriedenheit ist frappierend, aufgrund unserer Erfahrung aber nicht unerwartet“, kommentiert Dr.-Ing. Michael Rübartsch, Geschäftsführer bei P3. „Es wird offensichtlich viel Geld in Pilotprojekte investiert, doch diese bringen dann nicht den erhofften Nutzen.“ Welche Faktoren dafür verantwortlich sind, zeigt die Studie sehr deutlich: Bei den meisten RFID-Einführungen mangelt es an der Integration von Prozessen, detaillierten Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und technischem Know-how.
Marktwachstum beachtlich – Herausforderungen bleiben
Wegen der immer noch ungelösten Herausforderungen aus den drei Bereichen „unternehmerisches Umfeld“, „Technologie“ und „Politik“ konnte der RFID-Markt nicht mit den enormen Raten wachsen, die einige Forschungsinstitute noch vor wenigen Jahren voraussagten. Gleichwohl ist von einem insgesamt positiven Umfeld für RFIDAnbieter auszugehen. Nach neuen Schätzungen (DB Research) dürfte der weltweite Umsatz zwischen 2006 und 2016 um durchschnittlich 25 % pro Jahr auf rund 16 Mrd. Euro wachsen (Bild A). In Deutschland allein wird in diesem Zeitraum der Umsatz um durchschnittlich 19 % pro Jahr auf 2,2 Mrd. Euro wachsen (Bild B). In diesem schnell wachsenden Markt dürfte der Umsatzanteil der RFID-Tags zugunsten der Anteile der Lesegeräte und der Software zwischen 2006 und 2016 von knapp 50 % des Gesamtumsatzes auf gut 40 % fallen.
Bei den Umsatzanteilen der einzelnen Regionen steht Nordamerika heute noch deutlich vor Europa und mit Abstand vor Asien. Doch mit der Verschiebung der Marktanteile der einzelnen RFID-Komponenten und der Abwanderung der Herstellung weniger komplexer Produkte aus den Hochlohnländern dürfte Asien bis 2016 hinsichtlich seines RFID-Umsatzes an Europa, voraussichtlich aber auch an den USA vorbeiziehen.