Die Projektteilnehmer beschäftigten sich mit der Entwicklung einer preiswerten Smart-Label-Technik, um eine schnelle und berührungslose Identifikation von Waren und eine automatisierte Überwachung von Warenbeständen zu ermöglichen. Solche elektronischen Etiketten gewährleisten dann die Fälschungssicherheit der Produkte, sichern gegen Diebstahl und speichern nun auch Produktdaten wie Herstellungs- oder Abfülldatum, die per Funk ausgelesen werden können. Dies kann Verbraucher zukünftig wirksam gegen Gammelware oder unbrauchbare Medikamente schützen. Smart Labels bieten somit gegenüber dem derzeit verbreiteten Strichcode zur Kennzeichnung von Waren eine attraktive Alternative mit einer Reihe von Vorteilen für Einzelhändler, Kunden und Hersteller.
Was nun bei dem Projekt herauskam ist eine kostengünstige und „intelligente“ Verpackung für Lebensmittel und Medikamente. Im Rahmen der Entwicklungsarbeiten wurden neuartige Sensoren mit einem RFID-Chip verbunden und diese Elemente ebenso wie die Antenne direkt in das Verpackungsmaterial integriert (Bild 2). Der Sensor kann auf diese Weise Aussagen über die Qualität und den Zustand des Inhalts abspeichern, wie zum Beispiel die Einhaltung von Temperatur- oder Feuchtigkeitsgrenzen bei verderblichen Waren oder Medikamenten. So lässt sich schnell erkennen, ob die Ware noch in einwandfreiem Zustand ist, in der Kühlkette die Temperatur zu jeder Zeit ausreichend war oder ob die Verpackung möglicherweise ein Leck hat, durch das Feuchtigkeit eindringt. Der besondere Vorteil dieses Sensors ist, dass er passiv arbeitet. Dies bedeutet, dass er lediglich bei einer Über- bzw. Unterschreitung eines gesetzten Schwellenwertes reagiert.
Eine der besonderen Leistungen des Smart-Pack-Projekts besteht in der erreichten Kostenreduzierung der Smart Labels, die sich nun deutlich günstiger als frühere RFID-Systeme produzieren lassen, da anstelle einer zusätzlichen Antenne bereits vorhandene Metallschichten in der Verpackung verwendet werden können. Eine derartige Kombination aus RFID und Sensor/ Antenne kann in Zukunft sicher auch für noch andere Produkte im Konsumbereich genutzt werden.
RFID-Miniatur-Maus zum Lesen von UHF-Transpondern
Das Münchner Unternehmen Makro Ident (www.makroident.de) hat ein neues RFID-Lesegerät entwickelt – eine „RFID-Maus“ namens UDL5 (Bild 3). Diese kleine „Maus“ ist ein universell einsetzbares RFID-System zum Lesen und Beschreiben von UHFTags oder Etiketten. Das Gerät ist so groß wie eine Streichholzschachtel und stellt einen vollwertigen Miniatur-Leser dar.
Es ist über die USB-Schnittstelle an einen PC anzuschließen und kann z.B. zum Programmieren und Kontrolllesen von Transpondern und Etiketten, zur Nutzeridentifikation an gemeinsam genutzten PCs bzw. Prüfgeräten oder als Point-of-Sales-Leser für Inventuren und für kleinere Warenflusskontrollen eingesetzt werden. Eine gleichzeitige Erfassung mehrerer UHF-Transponder ist möglich. Die Lese-/Schreibreichweite beträgt, je nach Transponder- und Etikettentyp, bis zu 3 cm. Die Übertragungsfrequenzen 865 bis 868 MHz sowie die japanischen und amerikanischen Frequenzen sind über Software konfigurierbar.
Vom gleichen Hersteller stammt auch der Universal-Reader SCANNDY. Er ist entweder im Taschenformat oder als Pistole (Bild 4) verfügbar, er liest 1D- und 2D-Barcodes und kann auch mit einem RFID-Modul für LF-, HF- und UHF-Betrieb (Gen 2) ausgerüstet werden. Eine „Basic-Variante“ wiegt mit dem UHF-Modul nur 139 Gramm und ist daher für den mobilen Dauerbetrieb geeignet. Laut Datenblatt beträgt die maximale Leserate 170 Tags/min. In seiner Basisversion für UHF erreicht das Gerät eine Lesereichweite von 30 cm, wogegen das pistolenförmige Modell mit spezieller Antennenkonfiguration immerhin 4 m schafft. Alle Gerätevarianten sind mit oder ohne Display bzw. mit 7 oder 19 Tasten verfügbar und können auch mit Bluetooth- oder Kabel-Übertraguung (PS2, RS 232, USB) geliefert werden. Die „Pistole“ hat als Funkschnittstelle zusätzlich noch GPRS und WLAN zur Verfügung. Serienmäßig werden die Geräte mit Demo-Software für das Einlesen und Abspeichern von Barcodes oder RFID-Informationen geliefert. Zum Übertragen der Daten vom Reader zum PC ist auch eine entsprechende Software mit dabei. Gewünschte Applikationen können mit der eigens dazu erhältlichen Entwicklungsumgebung erstellt werden; hierfür sind C++-Kenntnisse erforderlich.