Beförderung

Vom einfachen Ingenieur zum Vorgesetzten

12. November 2014, 9:36 Uhr | Corinne Schindlbeck
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Delegieren fällt schwer

Die meisten Führungsaufgaben selbst sind den Befragten zu Anfang ihrer Führungskarriere mehrheitlich leicht oder eher leicht gefallen.

So geben mehr als drei Viertel an, dass es ihnen direkt oder eher leicht gefallen sei, Verantwortung für die Mitarbeiter zu tragen.

72 Prozent empfanden es zudem als leicht oder eher leicht, Positionen sowohl nach oben als auch nach unten vertreten zu müssen.

Immerhin rund einem Drittel der Befragten fiel es aber schwer, das eigene Selbstverständnis als Führungskraft zu entwickeln. Am schwersten haben sich die Führungskräfte damit getan, dass sie fachliche Aufgaben nicht mehr selbst erledigen, sondern delegieren: Knapp 60 Prozent gaben an, dass ihnen dies schwer oder sehr schwer gefallen sei.

»Man verabschiedet sich deutlich von den technischen Aufgaben und muss auf die korrekte Bearbeitung vertrauen“, sagt ein Umfrageteilnehmer. Für Ingenieure, die vorher jahrelang den Blick auf technische Details hatten, ist dies eine besondere Herausforderung.

Neun von zehn der Befragten hat Führungsseminare wahrgenommen: knapp ein Viertel als Vorbereitung vor Antritt als Führungskraft, mehr als ein Viertel im ersten Jahr als Führungskraft, der Rest zu einem späteren Zeitpunkt.

Große Unterschiede gibt es insbesondere bei der Regelmäßigkeit von Weiterbildungsmaßnahmen. Knapp 30 Prozent der Befragten besuchen jedes Jahr ein Führungsseminar, gut 22 Prozent alle zwei bis drei Jahre, knapp 19 Prozent unregelmäßig höchstens alle vier bis fünf Jahre.

Nur wenige nehmen mehrmals jährlich an Führungsseminaren teil (insgesamt 9 Prozent), 20 Prozent dagegen geben an, dass sie an solchen nur einmalig oder gar nicht teilgenommen haben.

Beim derzeitigen Bedarf an Weiterbildung steht bei den Befragten unternehmerische Kompetenz wie BWL an erster Stelle (44 Prozent). Als weitere Themenbereiche werden insbesondere Verhandlungskompetenz (37 Prozent) und Kommunikation/Rhetorik (35 Prozent) gesucht. An vierter Stelle stehen mit jeweils 29 Prozent Führungskompetenz sowie Selbst- und Zeitmanagement, gefolgt von Projektmanagement mit 25 Prozent. Das Schlusslicht bildet die fachliche Kompetenz (15 Prozent).

Die Karriere-Umfrage wurde vom VDI Wissensforum unter mehr als 300 Führungskräften im technischen Umfeld durchgeführt.


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