Passives Bewerben – so funktioniert es
Fortsetzung des Artikels von Teil 2
Jedes Profil gleicht einer veröffentlichten Bewerber-Visitenkarte
Recruiter besitzen oft einen anderen Ausbildungshintergrund als die Kandidaten, nach denen sie suchen. Neben den Kandidatendatenbanken der Jobbörsen bieten sich für Bewerber auch die großen Online-Businessnetzwerke wie Xing oder LinkedIn als Plattformen zur Selbstvermarktung an. Ursprünglich dienten diese Portale nur dem Networking. Personalberater nutzen dieses Instrument allerdings schon lange, um attraktive Kandidaten aufzuspüren und anzusprechen. Dieselbe Praxis verbreitet sich auch zunehmend unter den Recruitern in den Unternehmen.
Jedes Profil gleicht einer veröffentlichten Bewerber-Visitenkarte
Jedes Profil in einem Online-Businessnetzwerk gleicht daher heute für Fach- und Führungskräfte einer veröffentlichten Bewerber-Visitenkarte. Diese Chance können Jobwechsler und Berufseinsteiger gezielt für sich nutzen. Durch das Onlinestellen des eigenen Lebenslaufs sowie eine Liste der persönlichen Eigenschaften in Lebenslaufdatenbanken können sich Bewerber den Personal suchenden Unternehmen präsentieren, ohne sich an einen einzelnen Arbeitgeber wenden zu müssen.
Umfragen zeigen, dass dies rund zwei Dritteln aller Bewerber lieber ist als proaktiv an einzelne Firmen heranzutreten. Denn auch bei diesen Datenbanken (Beispiele: ingenieur.stepstone.de, stellengesuche.rekruter. de, top-jobs-europe.de, placement24. com, learn4good.com, absolventa.de) liegt die Initiative zur Kontaktaufnahme beim Unternehmen und nicht beim Bewerber. Der potenzielle Arbeitgeber hat die Möglichkeit, via Volltext- oder Detailsuche eine große Auswahl an formal passenden Bewerbern zu erhalten.
Allerdings ergeben sich neben allen Vorzügen auch Nachteile. Beispielsweise werden die Onlineformulare von den Nutzern häufig unzureichend ausgefüllt und mindern so die Qualität des Suchergebnisses. Im Umkehrschluss bedeutet das für denjenigen, der möglichst viele Personaler auf sich aufmerksam machen will: Keine Frage unbeantwortet lassen, ruhig ausführlich texten und dabei möglichst viele Buzzwords verwenden. Und das, gerne weitersagen, gilt für aktive Bewerbungen auch.
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