Industrieunternehmen müssen ihren Vertrieb hinterfragen und bereit sein für eine strukturelle Neuausrichtung, rät die Unternehmensberatung Bain&Company. Denn mit der richtigen Vertriebsaufstellung ließe sich der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um bis zu 25 Prozent steigern.
Die Unternehmensberatung Bain&Company hat auf Basis seiner Projekte und einer aktuellen Studie »Mastering the New Reality of Sales« sechs Handlungsfelder für B2B-Industrieunternehmen entwickelt. Die Beratung sieht Handlungsbedarf, da Kunden heute besser Informiert und weniger loyal seien (68 Prozent der Führungskräfte in Industrieunternehmen geben in der Bain-Studie an, dass die Loyalität ihrer Kunden massiv abnimmt).
Gleichzeitig nähme der Anteil der Vertriebskosten am Umsatz und Komplexität im Vertrieb zu: Unternehmen versuchten derzeit, durch Investitionen in den Vertrieb diese Loyalität zurückzugewinnen und die Produktkomplexität zu reduzieren, so Bain. 50 Prozent haben demnach laut Studie ihre Vertriebsausgaben erhöht – bislang aber oftmals nur mit mäßigem Erfolg.
Die Mehrzahl der Manager sei unzufrieden mit der Vertriebsaufstellung: er sei oftmals noch nicht an die neuen Herausforderungen angepasst und verschenke viel Geld. Mit der richtigen Vorgehensweise hingegen sei ein EBITDA-Plus von bis zu 25 Prozent möglich.
Bain hat im Rahmen seiner Projekterfahrung sechs Handlungsfelder ermittelt, die es Industrieunternehmen ermöglichen soll, sich für die neuen Vertriebsrealitäten zu rüsten:
Die Basis für einen Umbau der Vertriebsstrukturen sei ein tiefes Verständnis der Kundensegmente, der Verkaufspotenziale und der Entscheidungsfindung bei den wichtigsten Zielkunden. Erst im nächsten Schritt empfiehlt Bain die Neuaufstellung der Organisation und der Vertriebsmitarbeiter, um beispielsweise die Verzahnung mit dem Marketing zu verbessern. Die Tage der Vertriebsgeneralisten seien gezählt.