Kemet: Auf der Überholspur zur Umsatzmilliarde

14. Februar 2008, 14:13 Uhr | Engelbert Hopf, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Kemet: Auf der Überholspur zur Umsatzmilliarde

Bislang traten Sie in Europa nur als Aufkäufer auf, nun kündigen Sie erste Entlassungen an. Ist das der Anfang einer umfangreichen Verlagerung?
Auf keinen Fall. Es handelt sich um notwendige Anpassungen, die in ähnlicher Form auch von den vorherigen Eigentümern hätte vorgenommen werden müssen. Die Zahl unserer Mitarbeiter hat sich in zweieinhalb Jahren von 8800 auf rund 11.500 erhöht.

Dass wir nun weltweit etwa 800 Mitarbeiter, davon die Hälfte in Europa abbauen, ist auf den anhaltenden Preisdruck des Marktes zurückzuführen. Für Europa heißt das konkret: Es macht sich nicht bezahlt, Produkte, die in China in Consumer-Electronics verbaut werden, hier zu fertigen und dann nach China zu liefern.

In diesem Fall macht nur eine Verlagerung der Produktion nach Asien Sinn. Gleichzeitig spricht aber auch nichts dafür, Produktionen, die entweder auf den europäischen Automotive-Markt oder die kundenspezifischen Bedürfnisse europäischer Kunden zugeschnitten sind, in Billiglohnländer zu verlagern. Und ganz nebenbei, eine Fertigung in Bulgarien ist für uns genauso günstig wie eine Produktion in China.

Stichwort steigende Material- und Rohstoffkosten: Gibt es für Sie ein Wechselkursverhältnis, ab dem eine Fertigung in Europa für keinen Sinn mehr machen würde?
Wir werden Europa sicherlich auch dann nicht verlassen, wenn der Euro über 1,50 Dollar steigen sollte. Unser Engagement zielt auf eine langfristige Präsenz. Europa steht heute für 35 Prozent unseres Umsatzes. Dieses Volumen würden wir sicherlich nicht erzielen, wenn wir hier nicht mit eigenen Fertigungen in der Nähe unserer großen Kunden präsent wären.

Der starke Euro hilft uns ja auch auf den dollargeprägten Rohstoffmärkten. Ein wirklicher Nachteil wäre ein Produktionsstandort in Europa bei einem weiter sinkenden Dollarkurs nur, wenn wir versuchen würden, in Europa gefertigte Standardprodukte auf dem asiatischen Markt verkaufen zu wollen. Aber das kann natürlich nicht unser Ziel sein.

Das gesamte Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Markt&Technik vom 15.02.08


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