Das DVD+RW-Referenzdesign PNX725x ermöglicht DVD-Recorder zum Sparpreis

Digitale Video-Aufzeichnung setzt sich durch

16. November 2006, 10:35 Uhr | Kurt Sievers
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Digitale Bildverbesserung

Eines der wichtigsten Merkmale für den Einsatz der Endprodukte im Consumer-Segment ist die Bildqualität. Die Verbraucher erwarten hier wesentlich mehr als die Auflösung der alten VHS-Video-Recorder. Um diesen hohen Qualitätsanspruch zu erfüllen, enthält der PNX725x verschiedene digitale Filter, z.B. zum „Entblocken“ und für eine „dynamische Spitzenwertbildung“. Bei der Codierung einer störungsbehafteten Signalquelle im MPEG-2-Format oder bei Verwendung der Langzeit-Aufzeichnungsfunktion kommt es durch das hohe Komprimierungsverhältnis bzw. die schlechte Signalqualität zu unnatürlichen Block-Artefakten, die für das menschliche Auge wesentlich sichtbarer sind als das analoge Rauschen. Das Entblockungsfilter kann solche Artefakte weitgehend unterdrücken, indem es hochfrequente Störungen erkennt. Auf diese Weise lassen sich die Artefakte unter Beibehaltung der hohen Bildauflösung beseitigen. Diese Lösung ist damit wesentlich leistungsfähiger als das übliche einfache Tiefpassfilter.

Alle Ausführungen des Referenz-Designs liefern Interlaced- und Progressive-Scan-Video-Ausgangssignale. Im NAFTA-Markt ist dieser Progressive-Scan-Ausgang bereits ein „Muss“ für alle neuen DVD-Recorder. In Europa wird er von den Kunden zunehmend gewünscht.

Worin liegt der Vorteil der Progressive-Scan-Abtastung gegenüber der Interlaced-Abtastung? Beim Bildaufbau im Interlaced-Video-Modus werden zunächst die ungeradzahligen Abtastzeilen (d.h. die erste, dritte, fünfte usw. Zeile) abgebildet, gefolgt von den geradzahligen. Diese „halben Bilder“ werden entsprechend als „Halbbilder“ bezeichnet. Wenn sich das Bild zwischen der Abbildung der ungeradzahligen Zeilen und der nachfolgenden Abbildung der geradzahligen Zeilen verändert (d.h. bei jeder Art von bewegtem Bild), kommt es zu Unschärfen und Verzerrungen, da die beiden Halbbilder eines kompletten Bildes verschiedene Informationen enthalten. Die resultierenden Bildfehler werden als „Bewegungsartefakte“ bezeichnet. Die Progressive-Scan-Technologie kann solche Artefakte wesentlich verringern, da hierbei jeweils ein komplettes Bild ausgegeben wird. Hierdurch entsteht ein ausgeglicheneres, natürlicheres Bild, besonders bei stark bewegten Darstellungen.

PNX725x-Referenz-Design im Überblick

  • Komplettlösung mit Hardware-Schaltung, Stückliste, Industriestandard-Software-Stack und Dokumentation
  • Referenz-Design verfügbar für NAFTA, Europa und Asien
    Unterstützt die Aufzeichnung und Wiedergabe von DVD+RW/+R-Formaten sowie die Wiedergabe der Formate DVD-V, DVD-RW/-R, CD, CD-R, CD-RW, CD-DA, VCD und SVCD
  • Konform mit dem DVD+RW-Standard, hierdurch maximale Kompatibilität mit vorhandenen DVD/CD-Formaten
  • Video-Funktionen: MPEG-2 MP@ML (Aufzeichnung und Wiedergabe); MPEG-1, DV (Wiedergabe)
  • Sechs integrierte Video-D/A-Wandler (10 bit / 54 MHz) zur gleichzeitigen Ausgabe in Interlaced- und Progressive-Scan-Format
  • Audio-Funktionen: Stereo AC-3, Stereo MPEG-1 L2 (Aufzeichnung), LPCM, Stereo AC-3, Stereo MPEG, DTS-auf-SPDIF-Ausgang (Wiedergabe)
  • Unterstützung von IEEE-1394-DV-Eingangssignalen
  • Unterstützung fortschrittlicher „Video On-Disc Editing“-Merkmale und benutzerfreundlicher Bedienfunktionen für die Aufzeichnung
  • Anpassungsfähige „Application Layer“-Benutzerschnittstelle, Peripherie, Bedienfeld, Fernbedienungs-Schnittstelle etc.

Kurt Sievers ist Senior Marketing- und Strategie-Direktor für vernetzte Multimedia-Lösungen bei Philips Halbleiter. In dieser Position ist er verantwortlich für Home Entertainment, Unterhaltungselektronik für das Auto und Personal Entertainment, was auch Lösungen zur DVD-Aufnahme beinhaltet.

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