Aus Spiel wird Ernst: Das Sony-Playstation-Netzwerk ist beileibe keine kritische Infrastrutur, aber die entwendeten Nutzerdaten sind auf dem Schwarzmarkt viel wert.
So groß auch Komfortgewinne und Kosteneinsparungen durch Vernetzung und Online-Handel sein mögen – der Angriff auf das Sony-Playstation-Netzwerk hat gezeigt, wie rasch verwundbar unsere Gesellschaft dadurch wird. Dabei ist das Playstation-Netzwerk beileibe keine »kritische Infrastruktur«. Doch für Sony ist die Entwendung von rund 77 Millionen Kundendatensätzen äußerst kritisch – und auch für die Kunden, denn sie wissen nicht, in wessen Hände ihre Daten gelangt sind und was jetzt damit geschieht.
Die Sicherheitsspezialisten von G-Data mutmaßen, dass die Hacker die Daten zum Zweck des Weiterverkaufs gestohlen haben. Jeder Datensatz besteht aus Name, Adresse mit Land und Postleitzahl, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum, Login-Name und Passwort für das Playstation-Netzwerk sowie einer Online-ID-Nummer. Auch die Transaktionshistorie und die Rechnungsadresse »könnte« in den Besitz der Hacker gelangt sein. Wenn der Nutzer Zahlungsinformationen hinterlegt hat, dann gehören zum Datensatz auch die Kreditkartennummer – allerdings ohne die Prüfzahl – sowie das Ende des Gültigkeitszeitraums.
Kreditkartendaten werden in einschlägigen Untergrund-Foren gehandelt. Die Sicherheitsspezialisten von G-Data haben etwa folgende Preise ermittelt:
Schwarzmarktpreise für Kreditkartendaten | |
---|---|
50 € Playstation-Guthaben |
10 bis 25 € |
Kreditkarte mit SecureCode |
50 € |
Gold-Kreditkarte mit SecureCode | 70 € |
Kreditkarte ohne »verfied by Visa« | 40 € |
Gold-Kreditkarte ohne »verfied by Visa« | 50 € |
Visa/MasterCard USA | 1,50 bis 2 US$ |
Visa/MasterCard UK | 5 bis 7 US$ |
Visa/MasterCard mit Geburtsdatum |
10 US$ |
Visa/MasterCard Europa |
6 bis 15 US$ |
American Express USA | 3 US$ |
American Express UK | 12 US$ |
American Express Europa |
9 US$ |
Blanco-Kreditkarte ohne Daten, ohne Prägung | 25 US$ |
Blanco-Kreditkarte ohne Daten, mit Prägung | 40 US$ |
Quelle: G-Data