»Entwicklungs-Werkzeuge müssen neue Mikrocontroller-Architekturen funktional in der Tiefe unterstützen«, fährt Simsek fort. »Das ist eigentlich nichts Neues. Allerdings werden Mikrocontroller und -prozessoren auf Grund der steigenden Anforderungen an das eigentliche Endprodukt immer höher integriert, schneller, stromsparender und damit komplexer. Neuartige Schnittstellen versprechen zudem höhere Bandbreiten bei steigenden Taktfrequenzen. Hinzu kommen die vermehrt eingesetzten Multicore-Prozessoren. Die On-Chip-Debug-Schnittstelle in ihren verschiedensten Ausprägungen - JTAG, BDM, SWD, SDI, OnCE, DAP, NEXUS, ETM, etc. - als zentraler Zugangspunkt für Entwicklungswerkzeuge, ist hierbei grundsätzlich standardisiert.« Allerdings gäbe es enorme Unterschiede in der Qualität der Informationen, die über eine solche Schnittstelle gesendet würden. »Die Qualität dieser Informationen ist jedoch entscheidend für eine effiziente, zeitnahe Entwicklung und für die detaillierte Nachweiserbringung von durchgeführten Tests«, so Simsek. »Unterschiedliche Normen für verschiedene Märkte verweisen explizit auf diese Nachweiserbringung. Eine wahre Herausforderung für Kunden und Toolhersteller zugleich.«
Globalisierung und Wissenstransfer
»Werkzeuge müssen schnell und in einem angemessenen Kosten-Nutzen-Verhältnis auf dem Markt verfügbar sein«, führt der Experte aus. »Auch nichts Neues, aber in der heute doch sehr global agierenden Welt immer wieder eine Herausforderung. Ein Werkzeug schnell auf den Markt bringen heißt eine enge Beziehung zum Halbleiterhersteller über Jahre aufrecht zu erhalten. Halbleiterhersteller sind ebenfalls global aufgestellt und stellen auch ihre eigenen Werkzeuge her, mit denen man als unabhängiger Werkzeughersteller immer in Konkurrenz steht.« Im Rahmen der Globalisierung tritt nach Simseks Überzeugung der sinnvolle und effiziente Know-how-Transfer in den Vordergrund. »Sinnvoll im Sinne von wie viel Know-how gebe ich weiter - hier ist insbesondere der Blick nach Asien gerichtet - und effizient im Sinne von wie mache ich das geschickter Weise, damit meine Kunden ein komplexeres Werkzeug schnell und ohne größere Hürden produktiv einsetzen können. Darunter fallen natürlich auch der weltweite Support vor Ort und kurze Reaktionszeiten.«