Embedded Design

Windows-Echtzeit-Erweiterung oder DSPs – wer ist schneller?

16. Juli 2012, 10:16 Uhr | Von Bernhard Hartmann
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DSPs auch weiter sinnvoll

Es gibt sehr viele Applikationen, bei denen Kostenersparnis und gleichzeitig eine Leistungssteigerung erzielt werden können, wenn DSP/FPGA-Hardware durch eine Software-Lösung unter Windows ersetzt wird. Aber es gibt auch viele Anwendungen, wo DSP/FPGA-Lösungen nötig und auch sinnvoll sind.

Das erste Beispiel kommt aus der Automatisierung, wo ein Roboterarm mit allen seinen Bewegungen kontrolliert werden muss. Dazu sind verschiedene Motoren in sehr kurzer Zeit zu synchronisieren. Zudem prädestiniert der sehr limitierte Platz und die enge Integration mit den mechanischen Anforderungen den Einsatz von sehr hoch integrierten Systemen. Dort werden DSPs oft eingesetzt, da diese aufgrund der Performance meist dem Microcontroller überlegen sind.

Ein anderes Beispiel ist die Automobilindustrie. Bei Rennautos wird der Turbolader von Differenzdrucksensoren gesteuert. Der DSP sitzt direkt beim Sensor. Beide Anwendungen haben eines gemeinsam: Sie benötigen keine Bedienoberfläche. Aber in den Fällen, wo ein Windows-Interface benötigt wird, bietet die Verwendung von RTX viele Vorteile.

Die RTX-Echtzeit-Plattform ergänzt Windows 7 und die Rechenleistung der Multicore-Prozessoren von AMD und Intel um eine Echtzeit-Signalverarbeitung. Mit serienmäßiger Hardware und standardisierten Werkzeugen wird der Entwicklungsaufwand stark vereinfacht und die Entwicklungsgeschwindigkeit gesteigert. Zwar wird es immer eine Notwendigkeit für digitale Signalverarbeitung geben, aber wegen der großen Fortschritte bei Hard- und Software sind dedizierte DSPs eine Option, aber keine Forderung. Für komplexe Systeme, die leistungsfähige grafische Benutzeroberflächen mit der Echtzeit-Signalverarbeitung erfordern, gibt es leistungsfähigere, besser skalierbare und günstigere Optionen.

 

Der Autor:

Bernhard Hartmann ist seit über 20 Jahren im Software-Entwicklungsbereich tätig. Er arbeitete 13 Jahre für IAR Systems und leitete als Vorstand die Niederlassung für Zentraleuropa in München. Eine weitere Station war Telelogic/IBM, wo er für den Vertrieb von Werkzeugen für den gesamten Software-Entwicklungsprozess zuständig war. Seit September 2011 ist er als Sales Manager für Zentraleuropa bei IntervalZero und für den Aufbau einer Niederlassung zuständig. (bernhard.hartmann@intervalzero.com)

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