Lizenzmodelle in Zeiten des IoT

Software-Monetarisierung: Wohin führt der Weg?

19. Juni 2017, 14:15 Uhr | Manne Kreuzer
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Zufriedene Endkunden

Denn Endkunden wünschen vor allem:

• Einen universellen Zugriff – sie erwarten eine individuelle und personalisierte Lizenznutzung, unabhängig davon, wie oder woher sie auf die Software zugreifen müssen. Dafür muss die Lösung sowohl im eigenen Unternehmensnetzwerk funktionieren oder je nach Applikation auch in Cloud- oder in Hybrid-Umgebungen.

• Eine universelle Nutzung – sobald Kunden eine Lizenz erworben haben, wollen sie die Software jederzeit und von jedem Gerät aus nutzen, egal ob lokal, aus der Cloud- oder in Hybrid-Umgebungen.

Doch wo liegen die Potenziale dieser Entwicklung für neue Geschäftsmodelle? »Das IoT ist Herausforderung und Treiber der Software-Monetarisierung zugleich«, erläutert Gaudlitz. »Der Schlüssel zum Erfolg liegt aber nicht nur im Verkauf neuer Tools und deren Lizenzen. Vielmehr sollten sich Hersteller Gedanken machen, wie sie über die Cloud Software und Dienste eines angeschlossenen Gerätes in ihr Lizenzmodell einbinden.« Hier können sie schnell reagieren, indem sie ihre Lösungen als Pay-per-use-Modelle oder als Software-as-a-Service anbieten. Der Endkunde profitiert davon, da auf seiner Seite die Kosten für Wartung und Updates entfallen und er sich die Software-Pakete modular nach seinen Anforderungen zusammenstellen und einsetzen kann.

Zudem bedeutet eine sinnvolle Monetarisierungsstrategie die Eroberung neuer Geschäftsbereiche. Ein Beispiel dafür ist die die Verschiebung von hardwarebasierten Einnahmen zu Software-Mehrwertdiensten wie Datenanalytik oder der Möglichkeit, neue Lizenz- und Preismodelle anzubieten. Denn der Wandel hin zu softwarebasierten Geschäftsmodellen wird im Jahr 2017 und darüber hinaus steigen. Daher ist es beispielsweise auch für Hardware-Hersteller entscheidend, dass sie ihre aktuellen Geschäftsmodelle erweitern und sich an die Kundenanforderungen anpassen. Auch sie bemerken, dass der Mehrwert ihrer Lösungen zunehmend von Software-Applikationen abhängt, und konzentrieren sich verstärkt auf den Bereich Software-Entwicklung. Ein Beispiel dafür sind Autohersteller, die heute neben dem Kerngeschäft mit Automobilen auch zunehmend Umsätze aus Software-getriebenen Geschäftsmodellen erwirtschaften: So vertreiben sie Apps für das vernetzte Auto über den eigenen App-Store. Mit diesen Apps lässt sich das Auto beispielsweise bequem aus der Ferne schließen oder an kalten Wintertagen vor der Benutzung schon vorheizen. Die Hersteller nutzen hier gezielt die von der Fahrzeugnutzung erhobenen Daten, um neue Angebote zu entwickeln, die dann im nächsten Schritt über Lizenzmodelle für Abonnements und die Nutzung der Software angeboten werden.

Viele Softwareanbieter vergessen bislang die Anforderungen von Endkunden, die sich vor den zahlreichen Möglichkeiten von digitalen Service-Angeboten gewandelt haben. Software-Monetarisierungslösungen sollten daher in der Lage sein, mehrere Lizenzmodelle und Liefermethoden abzudecken. So sind Anbieter in der Lage, ihren Kunden benutzerorientierte und maßgeschneiderte Preismodelle anzubieten, die näher am Geschäftsmodell des Anwenders sind. »Durch flexible Management-Berechtigungen und Lizenzmodelle, die Bereitstellung der On-Premise-Software oder SaaS-Angebote für intelligente Geräte und IoT-Lösungen stellen sie sich dieser Entwicklung und profitieren doppelt: von zufriedeneren Endkunden und einem Vorteil gegenüber ihren Wettbewerbern«, resümiert Gaudlitz.

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