Farbe, Glanz, Struktur – eine realistische Oberfläche am Computer zu erstellen kostet viel Zeit und Speicherplatz. Drei Absolventen der TH Köln haben nun eine Methode entwickelt, um Gegenstände detailliert zu digitalisieren, auch ohne großen Aufwand.
Absolventen des Instituts für Medien- und Phototechnik der TH Köln haben eine Methode entwickelt, um beliebige Oberflächen innerhalb weniger Minuten fotorealistisch und physikalisch korrekt digital zu erfassen. Die Technik basiert auf dem Verhalten von Licht, wenn es auf eine Oberfläche trifft. Mit einer hochauflösenden 8K Kamera scannen die Erfinder die Oberfläche des gewünschten Materials und ermitteln seine optischen Eigenschaften wie Farbe, Glanz, Oberflächenstruktur und Lichtstreuung. Dabei erfasst ihre Technik auch feinste Details wie Fingerabdrücke auf poliertem Metall oder Staubkörner auf Holzdielen.
Neben dem großen Detailgrad liegt der Vorteil der neuen Technologie vor allem in der Zeit- und Datenersparnis: Pro Oberflächen-Scan benötigt das System maximal zehn Minuten und erzeugt Dateien von rund 25 Megabyte Größe. Herkömmliche Scanner rechnen bis zu acht Stunden pro Oberfläche und produzieren mehrere Gigabyte Daten. Die alternative Erstellung per Bildbearbeitungsprogramm dauert immer noch rund drei Stunden pro Material.
Mit ihrem jetzt gegründeten Unternehmen Apec Visual, möchten die drei Absolventen Auftragsarbeiten sowie eine umfangreiche Materialdatenbank anbieten. Drei verschiedene Dienstleistungen bietet das Unternehmen künftig an: Kunden können ihre individuellen Materialien scannen lassen, indem sie dem Team eine Materialprobe zusenden.
Alternativ besteht die Möglichkeit einzelne Dateien aus einer Datenbank mit hochqualitativen Material-Scans zu erwerben, die Apec Visual gerade aufbaut. Außerdem bietet die Firma die Integration der Materialdatensätzen in bestehende Kundensoftware an, um Arbeitsabläufe zu erweitern und zu optimieren.
Die Ursprünge der Geschäftsidee liegen im Projekt »Realmat – Digitization of Real Material Surfaces« vom Institut für Medien- und Phototechnik der TH Köln. Apec Visual wird gefördert durch das Programm Srart-Up-Hochschul-Ausgründungen – EFRE NRW aus Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union.