Moderne Büroräume zu vermieten
Der offizielle Teil der Einweihung findet im obersten Stockwerk statt. Der Weg dorthin ist geschickt als Führung organisiert, bei der der Besucher einen Einblick in das Gebäude erhält. Im Untergeschoss befinden sich u.a. ein Fitnessraum mit Tischtennisplatte sowie ein Hörsaal mit 70 Sitzplätzen, die so bequem sind, dass man die Sessel beinahe als Schlafsessel bezeichnen möchte.
Das ist aber auch der einzige Vorwurf, den man dem Architekten machen könnte, denn ansonsten ist das Gebäude ebenso übersichtlich strukturiert wie angenehm verwinkelt. Das bedeutet, dass sich in den Flügeln des Gebäudes kleine Einheiten von acht bis zehn Büros mitsamt Teeküche und Besprechungsraum ergeben. Insgesamt ist der Bau für rund 400 Arbeitsplätze konzipiert, Lauterbach belegt davon zurzeit 70.
Deshalb ist die Führung gleichzeitig eine geschickte Marketing-Maßnahme für die Vermietung der leeren Flächen, denn so schnell werden nicht wieder 200 potenzielle Interessenten zu einer Besichtigung anrücken. Und wer bisher noch kein Interesse hatte, bei dem wird es spätestens während der Besichtung geweckt, denn modernes Ambiente, nachhaltiges Bauen und zweckmäßiges Design wecken schnell Begehrlichkeiten.
Im obersten Stockwerk begrüßen Lothar und Stephan Lauterbach die Gäste. Wie viele es wohl sind? »199«, sagt Lothar Lauterbach mit einem breiten Grinsen. »Denn ab 200 gilt die Versammlungsverordnung – in Deutschland ist alles geregelt!« Lothar Lauterbach ist nicht nur Geschäftsführer einer Firma für Entwicklungssysteme, sondern hat sich in den letzten Jahren auch zum Fachmann für Brandschutz, Bodenbeläge, Gebäudemanagement, Klimaschutzverglasung etc. weiterentwickelt.
Nach kurzem Sektempfang geht es in einen Festsaal unter dem tonnenförmig gewölbten Dach. Bei einer Firma mit 70 Mitarbeitern ist eine Veranstaltung mit 200 Gästen eine seltene Ausnahme. Und so merkt man Firmenchef Lauterbach bei aller guten Laune an, dass er auch etwas angespannt ist. Eitle Selbstdarstellung ist nicht seine Sache. Statt Punkt für Punkt Meilensteine und Großtaten aufzuzählen, bedankt er sich zunächst bei seinen Mitarbeitern – ein überraschender und angenehmer Gegensatz zu mancher Managerpersönlichkeit aus der Zeitung.