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Knifflige Schnittstellen-Updates

19. Mai 2015, 10:36 Uhr | Manne Kreuzer
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Martin Steger, ies: »Wenn man das Embedded Device zur Stromversorgung verkommen lässt, dann war es das mit dem guten Wirkungsgrad.«
Martin Steger, ies: »Wenn man das Embedded Device zur Stromversorgung verkommen lässt, dann war es das mit dem guten Wirkungsgrad.«
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»Meine Ingenieure haben sehr viel Wissen aufgebaut, wie man einen hohen Wirkungsgrad bei geringer Stromaufnahme realisiert«, berichtet Martin Steger, Geschäftsführer von ies GmbH & co. KG. »Wenn man jetzt das Embedded Device zur Stromversorgung verkommen lässt, dann war es das mit dem guten Wirkungsgrad.« Alternative kann man das Netzteil für hohe Ströme auslegen und muss bei geringerer Last einen schlechteren Wirkungsgrad hinnehmen. So oder so, die absolute Verlustleistung wird zulegen. »Und diese Wärme muss irgendwo abgeführt werden«, erklärt Blersch »und unter Umständen hat man dann wesentlich höher Aufwände im System. Oder man lagert das Netzteil nach außen aus, und man muss es durchschleifen, was auch wieder spannend ist.«

Für den Anbieter eines Embedded Computers gilt es daher einiges abzuwägen: »Welche Devices werden extern angeschlossen, welche kommen dann noch intern dazu«, nennt Klaus Rottmayr, Geschäftsführer von ICP Deutschland als Beispiel. »So kommt man schnell auf ein paar hundert Watt, was wir im Embedded-Bereich bislang nie diskutiert haben. Wir arbeiten mit 50- bis 60-W-DC/DC-Wandlern und nicht von 500-W-PS2-/Netzteilen. Wenn ich ein Embedded System wie ein Netzteil nutzen will, dann sollte man sich fragen ober man nicht lieber gleich ein Netzteil verwendet.«

Aus Sicht der Anwender ist USB Typ C natürlich schon sehr reizvoll, wie Norbert Hauser, Vice President Head of Business Line Industrial Automation von Kontron, berichten kann: »Es ist natürlich immer begrüßenswert, wenn man einen Stecker standardisiert und Verkabelungskosten und Fehlerquellen reduziert. Das sind auch Kostenvorteile.« Diese relativieren sich allerdings schnell, wenn der Embedded-PC zu einem aufwändigeren Kühlsystem gezwungen wird. Zusätzlich muss man in Betracht ziehen, wie sich ein Benutzer am Gerät verhält. »Er sieht den Stecker und schließt seine Geräte an, bis das Netzteil in die Knie geht«, bringt es Hauser auf den Punkt. »Dann schaltet sich das System ab. Im schlimmsten Fall schaltet es sich ab und zu mal ab – mal geht es, mal nicht«, ergänzt Blersch.

Damit würden Verhältnisse wie in der Consumer-Welt im Embedded-Bereich einkehren. »Wenn man acht USB-Ports hat - jeder mit 0,5 A - dann kann man schon damit rechnen, dass 90 Prozent aller Motherboards definitiv in die Knie gehen, wenn man auf allen USB-Ports vollen Strom ziehen würde«, berichtet Dirk Finstel, CEO EMEA von Adlink Technology. »Da wird die Spezifikation schon nicht optimal umgesetzt.«

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Dirk Finstel, Adlink Technology: »Die Frage bei PCI-Express-Gen4 ist, ob der Kunde auch bereit, die zunehmenden Kosten zu tragen.«
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