IPCs: No-name-Anbieter haben jetzt eine Chance

7. Juli 2009, 13:50 Uhr | Manne Kreuzer, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Welche Ratschläge würden Sie den Politkern geben?

Welche Ratschläge würden Sie den Politkern geben?

Kümmert Euch um den Mittelstand! Wie wichtig das ist, haben wir anlässlich des Umzugs von Leinfelden-Echterdingen nach Reutlingen gemerkt. Am alten Standort haben wir nie Unterstützung oder Betreuung durch die Gemeinde erfahren, obwohl wir gute Gewerbesteuerzahler waren. Dort wurde offensichtlich die ganze Aufmerksamkeit den Großbetrieben gewidmet. Davon gibt es im Filderraum ja auch genügend: Flughafen Stuttgart, Neue Messe, Bosch, Putzmeister, Modine, Konradin Verlag etc. Als wir hingegen in Reutlingen wegen eines Grundstücks vorsprachen, wurden wir mit offenen Armen empfangen. Es wurde uns sofort ein attraktives Grundstück und alle mögliche Unterstützung bei der Ansiedlung angeboten.

Kooperationen, z.B. Standardisierungsbemühung und gemeinsame Entwicklungen, sind ein Trend im Embedded-Bereich. Ist es Zeitgeist gegen die Krise oder langfristiges Zukunftsmodell?

Für mich haben all diese Dinge ein bisschen den Geruch eines Marketing-Gags. Langsam wird jeden Tag ein neuer Standard verkündet. Ich glaube fast, für manche Firmen gehört es einfach zum Marketingrepertoire, so genannte »Standards« zu verkünden. Damit soll wohl das Image »seht her, hier spricht der Marktführer« vermittelt werden. Dasselbe gilt für Kooperationen. Welche Kooperation – insbesondere unter Großen – hält denn wirklich dauerhaft. Manche sind ja schon zu Ende, bevor sie richtig begonnen haben. Gerade in letzter Zeit gab es hier einige schöne Beispiele. Eines ist in jedem Fall sicher: Man kommt damit kostengünstig in die Schlagzeilen.

Spectra pflegt seit Jahren ein sehr kooperatives Verhältnis mit ICP Deutschland. Welche Früchte trägt diese Kooperation?

Die Kooperation ist gut und fruchtbar. Spectra konzentriert sich auf das IPC-Systemgeschäft und den Vertrieb von Board-Level- Komponenten der Hersteller IBase, Nexcom und Commell. Spectra hat darüber hinaus mit den zusätzlichen Produktbereichen Automatisierungstechnik und Industrielle Kommunikationstechnik ein sehr breit aufgestelltes Sortiment. Der typische Kunde von Spectra ist der Anwender. ICP Deutschland hingegen konzentriert sich ausschließlich auf den Verkauf von Komponenten des Herstellers IEI. Der typische Kunde von ICP Deutschland ist der Systemintegrator. Einer davon ist Spectra. Mit dieser Art der Differenzierung ergänzen beide Firmen sich prächtig.

ICP ist mit Spectra nach Reutlingen umgezogen. Ist dies »nur« ein Ergebnis der gemeinsamen Historie, oder will man bewusst ein starkes Partnernetzwerk etablieren?

Sowohl das eine als auch das andere ist richtig. Da die Erfahrung in der Vergangenheit gezeigt hat, dass die Kooperation für beide Teile sehr fruchtbar war, lag es nahe, diese am neuen Standort mit wesentlich verbesserter Infrastruktur fortzusetzen. Man wird jetzt selbstverständlich ganz bewusst die Intensivierung dieses »Partnernetzwerks« vorantreiben.

Was muss noch gesagt werden?

Zurzeit wird sehr viel über die Gefahren der Krise gesprochen. Wir bei Spectra sehen aber in dieser Wirtschaftskrise auch Chancen. Gerade Firmen wie Spectra, die in guten Zeiten solide und wirtschaftlich orientiert gearbeitet haben, werden aus der Krise gestärkt hervorgehen. Auf der Strecke bleiben jene, die immer den Umsatz um jeden Preis und diejenigen, die Wachstum um jeden Preis ohne solide Finanzierung angestrebt haben. Wir sehen der Zukunft sehr zuversichtlich entgegen.

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