Trotz der sehr kompakten Abmessungen kann Androx mit etlichen Schnittstellen aufwarten: So sind Gigabit-Ethernet, HDMI, USB und zwei microSD-Steckplätze mit den üblichen Steckverbindern ausgeführt. GPIO (4In/4Out), RS232, RS485 und CAN liegen hingegen an einem gemeinsamen Stecker an. Für interne Erweiterungen steht ein PCI-Express-Mini-Card-Steckplatz (Half Size) zur Verfügung. Ein Mini-USB-Port an der Rückseite dient hauptsächlich als Client-Port für den ADT-Support. Die DC-Stromversorgung hat einen weiten Eingangsbereich von 8 bis 28 V und ist damit auch für unterschiedlichste Einsatzfelder geeignet.
Herz des lüfter- und lautlosen Rechners ist ein »i.MX 6Solo«-Prozessor von Freescale mit einer Taktung von 800 MHz und bis zu 1 GByte DDR3-SDRAM. Das 3,5-Zoll-TFT-Display hat eine Auflösung von 320 x 240 Bildpunkten (QVGA) und ist mit einem resistiven Touchscreen ausgestattet. Dies erscheint, zu den im Smartphone-Bereich üblichen projiziert-kapazitiven Touchscreens, zwar auf den ersten Blick als Rückschritt, dafür ist aber auch eine Bedienung mit Handschuhen möglich - zudem ist eine Mehrfingerbedienung auf dem kleinen Display keine gelungene Benutzerführung, Einfinger-Gesten wie »Wischen« sind aber praktikabel.
Wer eine höhere Auflösung nutzen möchte, kann den HDMI-Port mit seiner Bildwiedergabe von 1920 x 1080 Bildpunkten (FullHD) zusätzlich und unabhängig vom eingebauten Display nutzen. Damit ist auch das Abspielen von hoch auflösenden Videos möglich.
Die Ausstattung und Bauform eröffnen zusammen mit dem App-Programmiermodell zahllose Einsatzmöglichkeiten für Androx: Als klassischer Panel-PC für die unterschiedlichsten Automationsaufgaben inklusive M2M-Kommunikation, als dezent platzierbarer Helfer im Bereich der Kassen-, Bestell- und Kundeninformationssysteme oder für (Nutz-)Fahrzeuge und im Bereich der Elektromobilität. Eine weitere Anwendung wäre beispielsweise ein Werbe-Display, wobei die Steuerung über den kleinen Andox-Touchscreen und die Wiedergabe der Werbevideos über den HDMI-Ausgang in FullHD erfolgt.
Zu diesen für Embedded-Computer bereits existierende Märkte, kann Androx noch viele neue Anwendungen adressieren, bei denen bislang eine Computerintegration nicht in Betracht kam. Das Potenzial des kleinen Rechners ist also gewaltig.
Der offizielle Marktstart für Androx wird die diesjährige electronica sein. Der Preis soll dann bei rund 200 Euro liegen. Eine Weiterentwicklung des Produkts schließt EMTrust nicht aus. So ist beispielsweise das Gehäuse bereits für einen Kopfhörerausgang vorbereitet.