Langlebige SSDs

Auf diese Kriterien kommt es an

15. Mai 2023, 9:00 Uhr | Von Christian Marhöfer, Regional Director DACH, Nordics & Benelux von Kingston Technology
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Zuverlässigkeitsmerkmale

Ein weiterer Aspekt der Zuverlässigkeit sind die Fortschritte in der SSD-Controller-Technologie. Alle SSDs sind mit einem hochentwickelten Flash-Controller ausgestattet, der Lese- und Schreibvorgänge auf dem Gerät, Verschleißausgleich und Fehlerkorrektur verwaltet. Flash-Controller verwenden proprietäre Firmware, die speziell für einen Flash-Speichertyp entwickelt wurde. Das bedeutet, dass der Firmware-Code für einen bestimmten Flash-Typ optimiert ist und so eine bessere Flash-Verwaltung und letztlich eine zuverlässigere SSD ermöglicht.

Heute sind sowohl SLC- als auch MLC-SSDs nur über eine begrenzte Anzahl von auf Nischenanwendungen fokussierten Anbietern mit entsprechend hohem Preisaufschlag erhältlich. Für Mainstream-Laptops, -Desktops und -Server verwenden die Hersteller Triple-Level-Cell(TLC)- und – für Geräte der neuesten Generation – Quad-Level-Cell(QLC)-Speicher. TLC- und QLC-basierte SSDs bieten heute das beste Gleichgewicht zwischen Ausdauer, Zuverlässigkeit und Kosten für den Endkunden bei Client- und Unternehmensanwendungen. Anwender haben heute die Möglichkeit, aus einer breiten Palette von SSDs zu wählen.

TLC-Flash ist der heute am häufigsten verwendete Flash-Speicher für SSDs, sowohl für Endkunden- als auch unternehmensbezogene Anwendungen. TLC-SSDs eignen sich für eine Vielzahl von Arbeitslasten, bei denen die Anzahl der Lese- und Schreibvorgänge ungefähr auf gleichem Niveau liegt, beispielsweise in PCs in Privathaushalten, Client-/Büro-PCs und in den meisten Mainstream-Server-Umgebungen.

QLC-SSDs bieten in der Regel eine geringere Ausdauer als TLC-SSDs, allerdings zu einem niedrigeren Preis. Sie eignen sich hervorragend für einen höheren Kapazitätsbedarf und werden in eher lesezentrierten Anwendungen eingesetzt. QLC-SSDs können die Gesamtsystemkosten erheblich senken, weil sie in der Regel 10 Prozent weniger kosten als TLC-SSDs.

Ähnlich wie bei HDDs steigen auch im SSD-Bereich die für ein Modell geringstmöglichen Kapazitäten, weil sich die Flash-Speichertechnologie weiterentwickelt. Darüber hinaus existiert eine stetige Nachfrage nach möglichst hohen Speicherplatzkapazitäten. Sowohl TLC- als auch QLC-basierte SSDs werden heute im Allgemeinen als verhältnismäßig preiswert angesehen.

Für einige zweckgebundene Computeranwendungen kann diese höhere Kapazitätsgrenze für SSDs einen Vorteil für die Langlebigkeit haben. Sie können vom Nutzer entsprechend konfiguriert werden, indem die SSD einfach mit einem großen Reservebereich unterteilt wird, was als »Overprovisioning« bezeichnet wird. Dies ermöglicht es dem SSD-Controller, den Reservebereich für ausgemusterte Blöcke und einen effizienteren Verschleißausgleich zu nutzen und damit die individuelle Lebensdauer der SSD deutlich zu erhöhen.

Zusätzliche Zuverlässigkeitsmerkmale

Moderne Hardwarespeichersysteme umfassen eine Vielzahl von wichtigen Zuverlässigkeitsmerkmalen für speziell entwickelte Anwendungsbereiche. Unternehmen, die eine Kombination aus maximaler Langlebigkeit und Funktionalität anstreben, sollten nach Laufwerken Ausschau halten, die über die folgenden Merkmale verfügen:

  • Thermische Drosselung – ein Mechanismus zur thermischen Drosselung in der Firmware reduziert die Leistung des SSD, wenn sie ihre maximale Betriebstemperatur erreicht. Dies schützt das Laufwerk vor Ausfällen und, was noch wichtiger ist, vor dem Verlust von Nutzerdaten.
  • Langlebigkeit – SSDs sind langlebiger als klassische Festplatten (HDDs), weil sie keine beweglichen Teile haben, die sich abnutzen oder vorzeitig kaputt gehen können. Damit sind SSDs für mobile Systeme geeignet, die häufig von einem Ort zum anderen transportiert werden, oder generell für Umgebungen, in denen es zu starken Stößen und Vibrationen kommen kann.
  • Schutz vor plötzlichen Stromausfällen – SSDs sollten Firmware-Funktionen zum Schutz vor unerwarteten Stromausfällen enthalten. Plötzliche Stromausfälle sind in manchen Umgebungen unvermeidlich, und SSDs müssen über einen eingebauten Schutz verfügen, um sicherzustellen, dass sich das Laufwerk beim nächsten Stromzyklus wieder ordnungsgemäß erholen kann.
  • 100-prozentige SSD-Tests – Hersteller wie Kingston testen am besten 100 Prozent der SSDs, die ihre Produktionslinie verlassen – bis zu dem Punkt, an dem sie Milliarden von Euro in Testgeräte investiert haben sollten, um ein Höchstmaß an Qualität und eine niedrige Ausfallrate zu gewährleisten.

passend zum Thema


  1. Auf diese Kriterien kommt es an
  2. Zuverlässigkeitsmerkmale

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!