Gegenmaßnahmen sind:
Codemetriken sind Kennzahlen, die durch entsprechende Analysewerkzeuge automatisch erzeugt werden. Ausreißer in den Werten signalisieren, dass etwas nicht stimmt. Allerdings müssen Metriken interpretiert werden, denn die Tools erzeugen häufig eine Fülle von Daten, die auf den ersten Blick überfordern. Es hilft aber schon, wenn man sich Extremwerte betrachtet oder nur die zehn am häufigsten aufgerufenen Funktionen oder Dateien seines Projekts überwacht.
Modellorientierte Entwicklung ist keine Lösung
Als Allheilmittel für die Verbesserung der Qualität und Wartbarkeit wird von den Herstellern der Software-Entwicklungswerkzeuge die modellorientierte Entwicklung angepriesen. In der Tat kann man aus Modellen bereits in der Entwurfsphase Code generieren und die Funktion schon zu einem frühen Zeitpunkt überprüfen. Was aber auch Modelle nicht beseitigen können, ist die Tatsache, dass Anforderungen häufig ungenau und unvollständig definiert werden und dass im Laufe eines Projekts immer wieder Änderungswünsche hinzukommen. Insofern heben UML-Werkzeuge oder Simulink-Diagramme die Probleme nur auf eine andere Ebene. Gegensteuern muss der Projektleiter. Dabei ist Weiterbildung ein zentraler Punkt. Wem die hier aufgezählten Probleme bekannt vorkommen, der sollte vielleicht überlegen, seine bisherige Vorgehensweise zu überdenken. Eine Hilfe dazu kann z.B. die Artikelserie „Den Fehlern auf der Spur“ sein (Elektronik-Hefte 22 und 23/2004, 9 und 13/2005 und 14/2006) oder der Besuch eines Seminars bei Microconsult. (Joachim Kroll)