Durch die Kombination Lockstep-MCU und deren Integration in ein Board-Design, I/O-Anbindung und Safety Firmware nähert sich das Gesamtsystem schon mehr der oben erwähnten generischen Safety-SPS an.
Der eigentliche Sinn des miriac EK5744 Functional Safety Design Kit ist jedoch, einfach, kostengünstiger und risikoarm projektspezifische Geräte entwickeln zu können. Dafür wird als Basis auf folgende Komponenten gesetzt:
Qorivva MPC5744P Lockstep-MCU von Freescale (gemeinsam mit MC33907 Power Management IC), Design für digitale Ein- oder Ausgänge je nach Safety Claim, Design für analoge Eingänge je nach Safety Claim, Firmware mit Testfunktionen für MCU, Ein- und Ausgänge sowie API zum Zugriff auf Peripherie.
Das Safety Manual zum EK5744 beinhaltet eine Beschreibung, wie die einzelnen Komponenten für ein eigenes Gerät einzusetzen sind.
Zu allen diesen Komponenten gibt es geprüfte und freigegebene Design- und Implementierungs-Dokumente, die für das eigene Projekt verwendet werden können. Das reduziert einerseits den Entwicklungsaufwand (und damit die Kosten), anderseits aber auch ganz massiv das Projektrisiko. Ein erfahrener Hardware-Designer kann damit die sicherheitsgerichtete Hardware für das eigene Projekt entwickeln. Der Software-Ingenieur fokussiert auf seine Anwendung und verwendet fertige, getestete Komponenten auf Basis bereits realisierter, getesteter und abgenommener Firmware. Das benötigte eigene Know-how beschränkt sich damit größtenteils auf die Anwendungsentwicklung und weniger auf den Hardware-Zugriff oder die Realisierung der Hardware-nahen Sicherheitsfunktionen mit den dazugehörigen Tests.
Geprüftes Design-Konzept
Zusammengefasst bietet das miriac EK5744 SafeAssure Kit eine solide Basis für die zügige und effiziente Entwicklung eines eigenen Geräts für sicherheitsgerichtete Aufgaben. Mit dem bereits geprüften Design-Konzept kann ein eigenes Projekt zügig umgesetzt werden, ohne erst in teures Know-how investieren zu müssen.
MCU-spezifische Entwicklungen reduzieren sich mit diesem Kit auf das nötigste Minimum und beziehen sich vor allem auf die Anpassungen bei einer Änderung der I/O-Landschaft.
Dipl.-Ing. Thomas Baier |
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schloss sein Studium der Informatik an der TU Wien im Jahr 1996 ab. Im Anschluss war er fünf Jahre für die kirchner SOFT GmbH in Oberwölbling, Österreich, im strategischen Produktmanagement und als Entwicklungsleiter tätig. Seit 2012 arbeitet Baier bei MicroSys Electronics im Bereich Produktentwicklung Software. |
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