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Multicore-Debugging und Systemanalyse

26. Februar 2018, 14:13 Uhr | Manne Kreuzer
Pünktlich zur embedded world hat PLS seine Universal Debug Engine erweitert.
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Eine Vielzahl neuer und erweiterter Funktionen für das Debugging, den Test und die Systemanalyse von komplexen Multicore-Anwendungen bietet die von PLS Programmierbare Logik & Systeme erstmals auf der embedded world 2018 präsentierte Version 4.10 der Universal Debug Engine (UDE).

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So wurde für die Unterstützung neuester Multicore-Systeme wie der Aurix-2G-Familie von Infineon mit bis zu acht programmierbaren Ausführungseinheiten oder dem S32V von NXP mit seinen leistungsfähigen Cortex-A53-Kernen unter anderem das Multicore-Management, das beispielsweise das synchrone Anhalten und Starten von mehreren heterogenen Kernen ermöglicht, weiter optimiert. Speziell für Anwender von ARM-Cortex-basierten SoCs hat PLS zudem seine Befehlssatzunterstützung erweitert. Die neueste Version der UDE erlaubt Anwendern nun, Code in den Ausführungsmodi AArch32 und AArch64 gleichzeitig zu debuggen.

Mit der UDE 4.10 stehen Entwicklern darüber hinaus künftig noch effizientere grafische Visualisierungsmöglichkeiten für die Analyse des Laufzeitverhaltens von Applikationen zur Verfügung. Basierend auf den aufgezeichneten Trace-Daten lässt sich selbst bei sehr großen auszuwertenden Datenmengen schnell der Programmablauf oder auch die Call-Tiefe über die Zeit darstellen. Durch die grafische Aufbereitung der Abläufe können ohne großen zusätzlichen Aufwand sehr einfach Rückschlüsse beispielsweise zur Lastverteilung oder Synchronisation von auf mehreren Kernen verteilter Software gezogen werden.

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Durch die grafische Aufbereitung der Abläufe können Rückschlüsse auf die Lastverteilung oder Synchronisation von auf mehreren Kernen verteilter Software gezogen werden.
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Ein weiteres herausragendes neues Leistungsmerkmal der UDE 4.10 ist die Unterstützung von ASAP2-Beschreibungen für Steuergerätesoftware. ASAP2- bzw. A2L-Dateien beschreiben, wie physikalische Größen, Kennlinien und andere Parameter von Steuergeräten auf Programmvariablen, interne Speicherstrukturen und Datentypen abgebildet und umgerechnet werden. Der Anwender kann nun direkt mit den Steuergeräteparametern arbeiten und diese auch ändern, ohne sich um deren tatsächliche Repräsentation im Speicher des Mikrocontrollers kümmern zu müssen. Selbstverständlich findet dabei auch eine Überprüfung auf erlaubte Werte und Wertebereiche statt. Damit gestalten sich das Debuggen und die Laufzeitanalyse von Steuergerätesoftware sehr viel komfortabler und effizienter als in der Vergangenheit.

Eine deutliche Arbeitserleichterung bietet die UDE 4.10 auch Entwicklern komplexer Timer-Algorithmen für das Generic Timer Module (GTM) von Bosch. Wo bisher ausschließlich Assemblercode zum Einsatz kam, können Entwicklung und Debugging in Verbindung mit den entsprechenden Compilern von Tasking oder HighTec ab sofort nun auch auf Basis von C-Quellcode erfolgen.

Speziell für die Aurix-2G-Familie wurden zudem das integrierte Flash-Programmiermodul der UDE 4.10 und das separat verfügbare Flash/OTP-Programmierwerkzeug UDE/Memtool um zusätzliche Funktionen für den reibungslosen Support von Software-over-the-Air erweitert. Damit besteht jetzt unter anderem die Möglichkeit, auf dem Baustein die Voraussetzungen für spätere sichere Software-Updates über eine bestehende Internetverbindung zu schaffen.

Ergänzend zur UDE 4.10 stellt PLS für ihr UAD2next, das Allround-Zugangsgerät für State-of-the-Art-Debugging und Target-Kommunikation über CAN, außerdem zwei neue Trace-Module vor. Mit dem Modul für parallelen Trace können bei 12 bit und 125 MHz DDR-Trace-Daten mit bis zu 250 Mbit/s übertragen werden. Das zweite Modul unterstützt serielle, auf dem Aurora-Protokoll basierende Trace-Interfaces und überträgt die vom Target erzeugten Trace-Daten über zwei Lanes mit einer Transfergeschwindigkeit von bis zu 1,25 Gbit/s. Beide Module können einfach in den robusten Erweiterungs-Slot an der Frontseite des UAD2next eingesteckt werden.


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