Software-Development-Kit

Embedded Linux: Persönlicher Pinguin

6. Juni 2012, 10:06 Uhr | Marcel Consée
© NetModule

Es ist verlockend, auf Embedded Systemen Linux arbeiten zu lassen, doch gibt es inzwischen so viele Embedded-Varianten des Betriebssystems, dass bereits die Auswahl des passenden ein Fall für Experten ist. Selbst die spezifischen Anpassungen des Kernels vorzunehmen, ist zeitaufwändig und fehleranfällig. Dabei soll nun ein Software-Development-Kit Unterstützung bieten.

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Die Embedded-Linux-Plattform von NetModule baut auf der kleinen, auf einem Internet-Router basierenden Distribution »Open-WRT« auf und bietet eine komplette Eclipse-basierende Build- und Debug-Umgebung zur Entwicklung von bootbaren Target-Images. Dazu gehören Boot-Loader, Kernel, Target-File-System und Cross-Toolchain. Jetzt bietet NetModule mit dem SDK (Software Development Kit) eine Erweiterungsoption für diese Entwicklungsplattform an. Damit lassen sich kundenspezifische Zusatzfunktionen implementieren.

Wesentlicher Bestandteil des Toolkits ist ein SDK-Host, der die Laufzeitumgebung (Sandbox) definiert, dabei die Zugriffe auf Systemressourcen wie Programmspeicher, Storage und CPU kontrolliert und für die passende Skalierung sorgt. Die Sandbox-Umgebung ist komplett im User-Space implementiert, Zugriffe auf das Dateisystem geschehen über das Kernel-Modul FUSE (Filesystem in Userspace). Dadurch ist das SDK einfach ohne Kernel-Patches installierbar und vermeidet Nebenwirkungen auf das bestehende System.

Als Programmiersprache findet die Interpretersprache »Arena/IntendC« Verwendung, eine auf Embedded Systeme angepasste, erweiterbare Sprache, die syntaktisch an ANSI-C angelehnt ist und Features wie automatisches Memory-Management, Runtime-Polymorphism und Support für Ausnahmeregelungen ermöglicht. Sie beinhaltet gängige POSIX-Funktionen und garantiert so die Plattformunabhängigkeit der Anwendungen.

Der Interaktion mit dem Anwender dient eine NetModule-API, die universelle Funktionen zum Zugriff auf Hardware-Schnittstellen wie serielle Ports, externe Speichermedien, USB, digitale I/O Ports, etc., aber auch auf Betriebssystemparameter bietet. Eine Neuerung ist die Möglichkeit, den NetBox-Linuxkernel mit einem BDI-2000 zu debuggen. Voraussetzung dafür ist, dass die verwendete Hardware über eine JTAG-Debug-Schnittstelle verfügt. Dies vereinfacht die Implementierung von Treibern und anderer Hardware-naher Software.

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