Embedded Computing: Box-IPCs sind stark im Kommen

26. November 2006, 12:30 Uhr | Manne Kreuzer, Markt&Technik
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Kommandos und Datenobjekte

Teil 4 von ISO/IEC 7816 liegt seit kurzem als Final Draft International Standard (FDIS) vor. Darin hat beispielsweise die Struktur des VERIFY-Befehls zur Benutzer-Authentisierung eine Erweiterung erfahren. Jetzt sind nicht mehr nur einfache Datenelemente, sondern auch zusammengesetzte TLV-Datenobjekte (mit verschachtelten Tag-, Length-, und Value-Feldern nach den Basic Encoding Rules von ASN.1) im Datenfeld möglich, wie sie im Teil 11 von ISO/IEC 7816 für ein „Biometric Data Template“ (BDT) vorgesehen sind. Selbst für den Fall, dass der Sensor in die Smartcard integriert wurde („sensor on card“), stellt der Standard mit dem VERIFY-Befehl eine Lösung bereit.

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Das BioAPI

Das BioAPI (ISO 19784 [2]) stellt auf hoher Abstraktionsebene ein API für ein biometrisches Authentisierungsmodell bereit, in das verschiedene biometrische Technologien integriert werden können. Es spezifiziert u.a. eine biometrische Datenstruktur und Grundfunktionen für Enrollment, Verifikation und Identifikation biometrischer Daten, die sich besonders als Schnittstellen zu entsprechenden Server-, Client- und Datenbankfunktionen eignen. Die BioAPI-Schnittstelle ist für den Gebrauch von Smartcards, insbesondere für Oncard-Matching-Verfahren, nur bedingt geeignet. Deshalb ist geplant, die Spezifikation um ein „Biometric Archive Module Interface“ (BioAMI) zu erweitern, das u.a. die Verwendung von Smartcards und anderen Token vorsieht (Bild 4). Ein erster Working Draft [3] liegt bereits vor. Zusätzlich ist auch ein „Biometric Sensor Module Interface“ (BioSMI) geplant. Die neuen Schnittstellen waren zwar auch bisher implizit vorhanden, mit ihrer Spezifikation soll aber einer Interoperabilität von Sensoren bzw. Smartcards in heterogenen biometrischen Systemen der Weg geebnet werden.

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Bild 4. BioSMI und BioAMI als neue Schnittstellen der BioAPI-Spezifikation.

Die CBEFF-Spezifikation

Die CBEFF-Spezifikation (ISO 19785 [4]) definiert eine Rahmensstruktur, den so genannten „Biometric Information Record“ (BIR), zum Austausch von biometrischen Daten zwischen verschiedenen biometrischen Komponenten. Diese Struktur enthält einen Header („Standard Biometric Header“), einen Block mit den verfahrensspezifischen biometrischen Daten („Biometric Data Block“) und eine optionale elektronische Signatur („Signature Block“). Der Header enthält vorgeschriebene und optionale Datenelemente zur Beschreibung der biometrischen Daten, u.a. die Elemente Format-Owner und Format-Type, welche den Inhalt und die Struktur der biometrischen Daten eindeutig kennzeichnen. Die „International Biometric Industry Association“ (IBIA) ist die Instanz zur Registrierung von Format-Owner. Die so genannten Patronformate sind Datenstrukturen, die CBEFF-konforme biometrische Daten eingebettet enthalten.

Das Subkomitee SC 37 hat für unterschiedliche Anwendungsbereiche Patronformate definiert. Der „Biometric Information Record“ (BIR) des BioAPI und die „Biometric Data Objects“ aus Teil 11 von ISO/IEC 7816 für die Verwendung in Smartcards wurden als CBEFF-Patronformate definiert. Bild 5 zeigt, dass im Patronformat für Smartcards biometrische Daten sowohl im standardisierten als auch in einem proprietären Format verwendet werden können.

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Bild 5. Einbettung biometrischer Daten in das Patronformat für Smartcards (vereinfacht).

  1. Embedded Computing: Box-IPCs sind stark im Kommen
  2. Kommandos und Datenobjekte
  3. Die biometrischen Datenformate

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